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ASV Köln verpasst Heimsieg in letzter Minute

Zum Auftakt in der 1.Bundesliga Süd/West unterlag der ASV Köln gegen den SC Frankfurt 1880 mit 20:22 (0:12) und verpasste dabei in der Schlussminute den möglichen Heimsieg.

Bei hochsommerlichen Temperaturen hatten sich im Kölner Rugby Park gut 300 Zuschauer eingefunden, nachdem zuvor auch die deutschen Landesverbandsmeisterschaften der U18 Mädchen im 7er Rugby vor Ort ausgetragen wurden. In der Startaufstellung der Kölner fanden sich gleich 5 Neuzugänge wieder, es fehlten aber die beiden 7er Nationalspieler Steffen Abel ( National Pub 7s ) und Ben Hesse (Urlaub). Wer die Wechselbörse im Totalrugby zuletzt verfolgt hatte, konnte ja bereits feststellen, dass der ASV erstmals eine umfangreiche Rolle in dieser Rubrik spielte.

Das Spielgeschehen auf dem Platz aber bestimmten nach dem Ankick zunächst die Gäste aus der Mainmetropole und setzten die Hausherren gehörig unter Druck. Mit zunehmender Spieldauer zeigte sich, dass das neuformierte ASV Team gute Arbeit in der Defensive leistete und das eigene Malfeld lange bis zur 34.Spielminute erfolgreich verteidigen konnte. Dann aber nutzten die 80er zwei individuelle Fehler in der Verteidigung konsequent aus und setzten sich nach einem Doppelschlag mit 2 Versuchen und einer Erhöhung zum Halbzeitstand von 0:12 ab. Nach dem Seitenwechsel führte gleich der erste Angriff der Gastgeber zum Anschlussversuch in der 42.Spielminute. ASV Neuzugang Morne Laubscher hatte mit einem Überkick den Ball in die gegnerische 22 in Richtung Eckfahne befördert. Dort bekam der Frankfurter Eckdreiviertel den Ball nicht unter Kontrolle und wurde von zwei anstürmenden Kölnern bedrängt. Der auf der Centerposition eingesetzte Südafrikaner Laubscher nahm den frei auf dem Boden liegenden Ball wieder auf und lief in das gegnerische Malfeld zum ersten Versuch für seinen neuen Verein. Dieses erste gelungene Angriffsspiel schien die Männer um Kapitän Arne Fischer zu beflügeln und als in der 50.Minute Referee Tony Piper einen Frankfurter Akteur mit einer gelben Karte bedachte, nahm die Partie eine überraschende Wende. Jetzt geriet das junge 80er-Team schwer unter Druck. Einen schönen Spielzug der Rheinländer über die Dreiviertelreihe konnten die Hessen vor der Mallinie gerade noch stoppen, aber im Offenen schnappte sich Fabrice Fehlemann den Ball und trotz aller Bemühungen im Paket den Kölner Erste-Reihe Stürmer hochzuhalten, schob sich dieser bis ins Malfeld hinein um sich dort fallenzulassen. Die anschließende Erhöhung zum 12:12 Ausgleich in der 54. Spielminute verwandelte Laubscher sicher. Danach erlebte das inzwischen begeisterte Publikum im heimischen Rugby Park etwas ganz Besonderes, nämlich einen sogenannten Kickoff-return der eigenen Mannschaft im Rugby Oberhaus. Die 80er führten nach dem Gegenversuch ihren Ankick aus, der vom ASV Sturm kontrolliert abgefangen wurde und daraus entwickelte sich ein blitzsauberer Kölner Angriff, in dem wiederum Laubscher schön freigespielt wurde und unter dem Jubel des ASV Anhangs zur 17:12-Führung einlaufen konnte (56.Min).

Damit hatten die Hausherren die Überzahlminuten zwar optimal ausgenutzt, gerieten jedoch nach einer gelben Karte in der 64.Spielminute selbst in Unterzahl. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war klar, dass auch die Gäste sich nun in diese Begegnung zurück melden werden. Es dauerte nicht lange und 6 Minuten später endete ein 80er Angriff mit einem Versuch unter die Stangen mit anschließender Erhöhung zur erneuten Gästeführung zum 17:19. Für einen kurzen Moment wurde es ruhig im weiten Rund, aber quasi im Gegenzug gab es erneut ein Leckerbissen für das zuletzt nicht sonderlich verwöhnte Kölner Publikum. Diesmal stand ASV Verbinder Justus Gerlach im Focus, als er aus gut 40 Metern Entfernung mit einem Drop-goal sein Team in der 71‘ wieder mit 20:19 in Führung brachte.

Nach diesem tollen Auftritt und den Highlights im Spiel hätte das Team von ASV Headcoach Eric Daniel sicher einen Sieg an diesem Tag verdient gehabt. Es wäre der erste Erfolg gegen die 80er nach zuletzt 6 BL-Niederlagen gewesen. Allerdings hatten die Frankfurter ja noch ihren neuseeländischen Spielmacher Tim Manawatu in ihren Reihen. Zum Straftritt in der letzten Spielminute legte sich dieser den Ball zurecht und verwandelte aus spitzem Winkel sicher zum Endstand.

Für Eric‘s Team blieb am Ende die Erkenntnis mit drei Versuchen zum Start eines der besten Bundesligaauftaktspiele geliefert zu haben und mit einem Defensivbonuspunkt auch noch etwas Zählbares eingefahren zu haben.

Die Punkte für Köln erzielten Morne Laubscher (2 Versuche 1 Erhöhung) und Fabrice Fehlemann (1 Versuch) sowie Justus Gerlach (1 Drop-goal).

Pressewart Köln