Die Rugbyunion Hohen Neuendorf hat im ersten Heimspiel 2015 gegen Hannover 78 mit 0:101 verloren. Dabei zeigte sich die Manschaft mit verbesserter Einstellung gegenüber der Vorwoche, doch spieltaktisch und körperlich war man dem Gegener weit unterlegen.
Für die Hohen Neuendorfer ging es in diesem Spiel um die Wiedergutmachung der desolaten Vorstellung vom vorigen Samstag. Ein Sieg war von Beginn an unrealistisch, doch die Brandenburger wollten es dem Gegner so schwer wie möglich machen. Hannover 78 reiste mit einer gemischten Truppe aus erfahrenen Erstligaspielern und vielversprechendem Nachwuchs nach Oberhavel. Dabei schonte Trainer Thorsten Schippe einige Stammkräfte, bot aber dennoch unter anderem mit Benjamin Simm einige Spieler aus dem Kreis der Nationalmanschaften auf. Der gewohnt souveräne Refree Joshua Jahn pfiff das Spiel bei bestem Rugbywetter und vor ca. 200 Zuschauer pünktlich um 15 Uhr an.
Schnell wurde klar, dass die Gäste jeden Verteidigungsfehler gnadenlos ausnutzen konnten. Im offenen Spiel trugen sie ein ums andere Mal starke Hintermannschaftsangriffe vor und spielten diese konsequent bis zum Ende. Gelang es den Hausherren noch oft, den ersten Angriff zu unterbinden, so nutzen die Hannoveraner die im Anschluss entstehenden Lücken. Sie legten bis zur Pause 8 Versuche(4., 9., 20., 23., 30., 32., 37., 42.) und erhöhten 7 zum Pausenstand von 0:54. Die Gastgeber waren bei den wenigen Angriffsbällen zu zerfahren und verloren nach dem Kontakt zu oft den Ball, um eigene Akzente zu setzen. Im Gedränge dominierte Hannover nach Belieben, so dass der eigene Einwurf oft verloren ging, einzig in den Gassen war die Überlegenheit nicht erdrückend.
Die zweite Hälfte begann wie die erste endete, bevor Hohen Neuendorfs Trainer Bonanno mt Sager und Elke zwei neue Kräfte brachte. Letzterer löste Alexander Blihs aus, der schon früh im Spiel einen Cut erlitt und dennoch bis zur zweiten Halbzeit durchhielt. Hannover drosselte das Tempo im Anschluss an den 12. Versuch zum Stand von 0:82 nach einer guten Stunde, doch die Rugbyunion vermochte es nicht, den Ball ins gegnerische Malfeld zu bugsieren, vielmehr legte Hannover noch dreimal nach und konnte den Brandenburgern so ihre bisher höchste Niederlage beibringen.
Trotz der leichten Leistungssteigerung blieb bei Spielern und Zuschauern ein bitterer Beigeschmack, denn spielerisch hat die Mannschaft bereits besseres zeigen können. „Natürlich war der Gegner heute sehr überlegen, doch die harmlose Angriffsleistung ist Resultat der schlechten Vorbereitung.“ so Kapitän Günther. „Mental waren wir jedoch besser aufgestellt als letztes Mal“. Die Niederlage war verdient, in ihrer Höhe jedoch unnötig. Nun liegt es an der Mannschaft, aus den Fehlern zu lernen und in der nächsten Woche bei SC Germania in Hannover einen weiteren Schritt nach vorn zu machen.
Paul Günther (C) |