Aus Sicht des HRC:
Mit 3:40 (3:25) unterlag der Hamburger Rugby-Club am Sonntag gegen Tabellenführer Hannover 78. Nach 80 Minuten leidenschaftlichen Kampfes gegen den ungeschlagenen Nordprimus, konnten die Rot-Schwarzen dennoch zufrieden mit ihrer Leistung sein. Trotz erheblicher personeller Probleme, gelang es den Hamburger Rugby-Löwen, den hoch favorisierten Niedersachsen in der Rugby-Arena Stadtpark lange Zeit Paroli zu bieten.
Das Trainergespann Segert/Smith hatte neben zahlreichen Verletzungen diesmal noch mit kruzfristigen Absagen aufgrund von Krankheit zu kämpfen. So standen dem HRC lediglich 19 Spieler zu Verfügung, darunter mehrere Akteure der zweiten Mannschaft. Am meisten machte sich dies in der Hintermannschaft der Hausherren bemerkbar, wo gleich auf mehreren Positionen umgestellt werden musste. So war es nicht verwunderlich, dass die Marschroute der Hamburger war, möglichst viel über den Sturm zu agieren, das Spiel eng zu halten und den Gegner in den Kontaktsituationen zu Fehlern zu zwingen. Den Hannoveranern gelang zwar früh der erste Versuch (0:5, 4. Minute), die Rot-Schwarzen hielten aber bei eigenem Ballbesitz immer über mehrere Phasen den Ball und zwangen 78 zu Fehlern. Folgerichtig verkürzte Verbinder Fabian Peters per Straftritt auf 3:5 (11. Minute). Die HRC-Verteidigung verhinderte zudem größtenteils, dass die Hannoveraner ihr gefährliches Spiel über die Hintermannschaft aufziehen konnten. Dennoch gelangen den Gästen weitere Punkte, dies aber meist aufgrund eigener Fehler des HRC. So folgten bis zum Halbzeitpfiff drei weitere Versuche, sowie ein Straftritt zum 3:25 Pausenstand. HRC-Verbinder Peters scheiterte mit zwei weiteren Straftritten zum Goal jeweils knapp.
Im zweiten Durchgang lief es für die Hausherren noch besser. Die Hannoveraner passten sich den Hamburgern an und liessen sich auf das Sturmspiel der Rot-Schwarzen ein. Es folgte eine sehr kämpferische zweite Halbzeit mit sogar leichten Raumvorteilen für den HRC, der es immer wieder schaffte, mehrere Phasen den Ball zu behaupten, 78 weiter zu Fehlern zu zwingen und sich über sicheres Gassenspiel mehrfach vor dem Malfeld der Hannoveraner festzusetzen. Zum Ehrenversuch des HRC fehlten allerdings mehrfach wenige Zentimeter.
Bis weitere Punkte für die Topfavoriten aus Hannover fielen, dauerte es bis zur 69. Minute, dies allerdings wieder begünstigt durch Abstimmungsschwierigkeiten auf Seiten der Gastgeber. Nach einem weiten Kick der Hamburger, gelang es dem Hannoveraner Schluss, bis ins HRC-Malfeld zu laufen. Durch zwei weitere unnötige Versuche in der Nachspielzeit gelang es den 78ern, das Ergebnis dann sogar noch auf 3:40 zu schrauben.
Auf Hamburger Seite zeigte man sich dennoch zufrieden mit der Leistung der Mannschaft. Gerade in Anbetracht der letzten Begegnungen gegen den Vorjahres-Halbfinalisten, kann man sogar von einer deutlichen Leistungssteigerung sprechen. "Unser Ziel war es, eine gute Leistung abzurufen und das Ergebnis im Rahmen zu halten. Das Hinspiel haben wir in Hannover 0:67 verloren, in den letzten Jahren waren die Ergebnisse sogar dreistellig. Ich denke, wir können mit unserer Entwicklung zufrieden sein", sagt der sportliche Leiter des HRC, Jan Höhler.
"Wir haben heute großen Kampfgeist gezeigt und phasenweise ein gutes Spiel gemacht. Bei den personellen Bedingungen kann man mit dem Spiel und dem Ergebnis zufrieden sein", fasst HRC-Cheftrainer Carsten Segert zusammen. |