Das war doch mal wieder ein Spiel nach dem Geschmack der Hohen Neuendorfer Rugbyfans, eine gastgebenes Team, welches Kampfgeist zeigte und wieder gute spielerische Akzente setzte. Der Sieg war greifbar nah, aber am Ende gewinnen unsere Gäste aus Hannover glücklich mit 20:26.
Mit Ankick der Germania versuchte die Rugbyunion sofort Druck auf den Gegener aufzubauen. Zwei drei gute Offload-Phasen der Stürmer und man befand sich tief in Hannovers Hälfte, da bekam die RU einen Straftritt zugesprochen, welchen Fabian Wendt, heute Gedrängehalb, sicher zum 3:0 verwandeln konnte. Mit drei Punkten im Rücken nimmt die Rugbyunion langsam Fahrt auf, scheitert aber zu oft durch Handlingfehler am Erzielen weiterer Punkte. Ein weiterer Break in den Angriffsbemühungen sind immer wieder Fehler in offenen Gedränge, die Schiri Jahn immer wieder mit Straftritten ahndet. Nach einem gescheiterten Befreihungskick der Gastgeber kommen die Spieler aus Hannover bis 5m vor das Malfeld der RU. Mehrere Pick & Go Phasen brachte dem SC dann den ersten Versuch der Partie, Erhöhung gelang, neuer Spielstand 3:7, welcher auch der Pausenstand war.
Die zweite Hälfte beginnt mit etwas Pech für die RU, nach Gasse Germania ein Notkick der Gäste ins Malfeld der RU, der Ball tippt unkontrollierbar und Germania kann sich auf den Ball werfen, neuer Spielstand 3:14. Knapp 10 Minute später macht Germania an der eigenen 5m-Linie eine Drei-Mann-Gasse, die lang geworfen und vom Gedrängehalb der RU rausgefangen wird, Versuch mit Erhöhung. Die direkte Antwort der Gäste folgte auf dem Fuße mit Unterstützung der RU (Straftritte),so kamen sie bis ins Malfeld der Hausherren, die Erhöhung mißlang, neuer Spielstand nun 10:19. In der 66sten Minute sprach Schiri Jahn der RU einen Straftritt an der gegnerischen 22 zu, welchen Wendt erfolgreich zu den Stangen setzen konnte, Abstand nur noch 6 Punkte. Beide Mannschaften konnten dann in der Schlußphase jeweils noch 7 Zähler auf´s Scoreboard bringen, Endstand somit 20:26. Dies bedeutete für die Gäste Sieg mit Bonuspunkt und für die Rugbyunion den Defensivbonuspunkt.
Unter großem Jubel und Beifall verabschiedeten sich die Spieler bei den Zuschauern trotz Niederlage, es war nicht hochklassig, aber es wurde fair gekämpft, gut gespielt und es war bis zum Abpfiff spannend. Bester Mann des Tages war eindeutig Referee Joshua Jahn, der wirklich eine gute, ruhige und korrekte Leistung zeigte. Nächste Woche ist die Rugbyunion zu Gast beim RK03 Berlin in der Buschallee. Anfang der Saison unterlag man zu Hause mit 73 Punkten Differenz, das will man diesmal deutlichst besser machen. Seit dem Spiel gegen St.Pauli versucht Trainer Bonanno den Druck aus den Köpfen der Spieler zu nehmen, was gegen List schon gut funktionierte. Sie sollen einfach nur Rugby spielen, mit Spaß und Herz und als Team. Ankick in Berlin ist am 22.11.2014 um 16.00 Uhr. Wir feuen uns wieder auf die zahlreichen Unterstützer am Spielfeldrand.
Andreas Vogel
Spielbericht aus Sicht von Germania
Glanzloser Sieg des SCG gegen die RU Hohen Neuendorf
Germania List erledigte die Pflichtaufgabe gegen die Aufsteiger aus Hohen Neuendorf getreu dem Motto „Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss“. Nach erneut durchwachsener Leistung stand es am Ende 26:20 für die Hannoveraner. Dank der vier erzielten Versuche wurde auch der angepeilte Offensivbonuspunkt aus Brandenburg mitgebracht. Allerdings können die Lister mit dem Spiel nicht zufrieden sein. Erneut wurden wieder etliche vermeidbare Fehler gemacht, wodurch die bessere Spielanlage gegenüber der Rugby Union nicht genutzt werden konnte. Neben den fünf Punkten wollte SC Germania List im Spiel gegen die Rugby Union auch Selbstvertrauen in das anstehende Spiel gegen DSV 78 Hannover mitnehmen. Das gelang jedoch nur bedingt, da die Germanen erneut nicht an die guten Leistungen des Saisonbeginns anknüpfen konnten. Zu Beginn des Spieles wurden einige Straftritte in Folge weggegeben, was in Folge zu drei Kickpunkten für die Gastgeber führte. In der restlichen ersten Halbzeit entfaltete sich ein zähes Ringen, bei dem es Germania nicht gelang den Ballträger ausreichend zu unterstützen. Daraus resultierten viele Ballverluste, wodurch kein rechter Angriffsschwung entstehen wollte. Erst in der 28. Minute konnte sich Stürmer Adam Klin ins Malfeld tanken. Der reaktivierte Verbinder Christian Doering verwandelte die anstehende Erhöhung zum 3:7. Dies war auch der Pausenstand bei herbstlicher Witterung. Germania startete mit einem glücklichen Versuch nach eigener Gasse in die zweiten 40 Minuten. Der missglückte Pass von Hakler Patrick Bareiter konnte von Kapitän Stefan Mau nur mit dem Fuß nach vorne gekickt werden. Mau setzte aber schnell nach und konnte vor der heraneilenden Verteidigung ein Handauf erzielen. Doering erhöht erneut sicher. Die nächste missglückte Gasse von Germania verlief weniger glücklich und ermöglichte der gegnerischen Nummer 9 einen denkbar einfachen Versuch. Germanias Antwort folgte jedoch prompt. Vom Antritt weg wurden schnelle Phasen gespielt, welche die Verteidigung der Rugby Union überforderten und schnell zu einem weiteren Sturmversuch führte. Wieder war es Klin, der von Daniel Kloss ins Malfeld geschossen wurde. Damit war eigentlich offensichtlich, welches taktische Mittel zum Erfolg führt. Dieses wurde aber im weiteren Spielverlauf nicht konsequent genug umgesetzt. Trotzdem konnte Germania den Druck aufrechterhalten, was zu gehäuften Fehlern auf Seiten der Hohen Neuendorfer führte. Verbinder Doering nutzte den gebotenen Freiraum und konnte unter den Malstangen ablegen. Somit war die Erhöhung für ihn erneut kein Problem. Mit dem vierten Versuch war der Offensivbonuspunkt eingetütet. Mit dem Erreichen des Minimalziels gaben sich die Mannen des SCG scheinbar zufrieden. Durch schlechtes Tiefhalten ermöglicht, durften die Gastgeber nochmal selber ins Malfeld einlaufen. Durch die, mit dem Schlusspfiff des sehr souveränen Schiedsrichter Joshua Jahn, verwandelte Erhöhung erkämpfte sich die Rugby Union zusätzlich den verdienten Bonuspunkt. Bester Akteur auf Seite der Germanen war Jens Mönikes, der mit vielen Balleroberungen maßgeblich am Sieg beteiligt war. Auf die Trainer der Lister wartet nun ein gutes Stück Arbeit, um das Team auf das Derby am kommenden Samstag gegen 78 vorzubereiten. Die vielen Ungenauigkeiten im Spiel müssen dringend abgestellt werden. Das Hinspiel war knapp an die 78er gegangen. Deshalb ist die Erwartungshaltung auf Seiten den Germania Fans hoch. Dazu müssen die Lister aber ihr Spiel deutlich verbessern, sonst ist nichts zu holen. Es ist aber davon auszugehen, dass beim Derby alle Spieler wieder ihr bestes Rugby abliefern werden.
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