Bericht aus Sicht der Rugbyunion:
Es lagen Welten zwischen dem letzten Heimspiel der RU gegen Hennigsdorf und dem ersten Auswärtsspiel gegen den Berliner RC II. Bis zuletzt kämpften beide Teams um jeden Zentimeter Boden. Doch schließlich setzten sich die Hohen Neuendorfer mit purem Siegeswillen durch und gaben die Führung – und damit die Tabellenspitze – nicht mehr aus der Hand. „Endlich haben sie mal einen Gegner gehabt!“, lobte Reinhard Göres, Präsident des RVB, im Anschluss an das mitreißende Spiel.
Beiden Mannschaften war schon vorher klar, dass es ein hartes Spiel wird. Die Berliner, aufgestockt mit einigen Erstliga-Spielern, rissen sofort nach Anpfiff die Kontrolle an sich und drängten die Unioner scheinbar unaufhaltsam zurück. Die Rugbyunion reagierten jedoch erstaunlich schnell und schaffte es, die Vorstöße der Gegner wieder und wieder zu vereiteln. Ein Straftritt für die Unioner, ausgeführt durch Philip Schuster (2.), brachte die Gäste mit 0 : 3 nach vorn. Doch die Berliner konterten mit einem erneuten starken Angriff. Nach mehreren Minuten hartem Kampf im Brandenburger 22er-Raum, gelang den Gastgebern schließlich ein Versuch (13.) und mit 7 : 3 zogen sie an den Gästen vorbei. Im Folgenden entspannte sich ein wechselseitiger Kampf mit vielen offenen Gedrängen, der sichtbar an der Kondition beider Mannschaften zerrte. Immer wieder gelangte der BRC gefährlich nahe ans Hohen Neuendorfer Malfeld heran, doch hielt die Verteidigung der Unioner stand.
In der zweiten Halbzeit verschob sich dann das Kräfteverhältnis leicht zugunsten der Rugbyunion. Nur kurz nach dem Wiederanpfiff schlüpfte Fabian Wendt durch die zupackenden Hände der Berliner hindurch und legte den ersten Versuch für Hohen Neuendorf (42.). Schuster erhöhte zum 7 : 10. Nach weiteren spannenden Minuten war es dann der Trainer persönlich, Ricardo Zanero, der seinem Team mit einem weiteren Versuch das dringend benötigte Punktepolster verschaffte. Schuster erhöhte zum 7 : 17 und baute kurz darauf die Führung mit einem weiteren Straftritt (63.) zu 7 : 20 noch weiter aus. Trotz des Punktevorsprungs kamen die Unioner auf dem Platz und am Spielfeldrand nicht zur Ruhe – viel zu oft ging der Ball verloren und Angriff um Angriff stürmten die Berliner in Richtung Malfeld. Kurz vor Schluss dann gelang den Gastgebern doch noch ein Durchbruch (70.) und mit 14 : 20 waren sie plötzlich wieder gefährlich nahe. In den letzten Spielminuten entspann sich ein fulminantes Duell der Giganten. Beide Seiten gaben noch einmal alles – und schließlich gelang es den Hohen Neuendorfern, ihre Führung zu verteidigen.
Die Männer de Rugbyunion haben super verteidigt und wirklich „taffe“ Tackels gezeigt. Unvergesslich bleibt für Spieler und Zuschauer sicher der Moment als Max Czaplinski auf der 15 den völlig perplexen Berliner 1-Reihe-Stürmer aussteppte und von den Füßen fegte... „Es ist schwer ein Spiel zu gewinnen, wenn man so selten den Ball hat wie wir heute“, stellte Coach Zanero nach dem Abpfiff fest. „Doch wir haben gewonnen – und weißt du warum? Weil wir es wollten! Wir haben mit Herz gespielt!“ |