Spielbericht aus Sicht des FC Schwalbe:
Das erste Heimspiel des Jahres stand bevor und es sollte niemand geringeres als der 1860 Bremen, Tabellenführer der Regionalliga Nord, anreisen um sich einer Revanche aus der Hinrunde zu stellen. Nach drei langen Monaten waren alle Spieler beider Mannschaften hochmotiviert ihr Bestes zu geben und dem im Nachbarstadion stattfindenen Fußballspiel zwischen Hannover 96 und dem FC Bayern München Paroli bieten zu können. Tatsächlich fanden sich um die 70 Zuschauer ein um beiden Mannschaften bei ihrem ersten Punktspiel des Jahres zuschauen zu können.
Bei vergleichsweise milden Temperaturen legten die Schwalben los wie die sprichwörtliche Feuerwehr und begannen mit hohem Tempo gegen die zahlreich angereisten Bremer. Nach nur 10 Minuten stand es unter großem Jubel der Zuschauer 14:00 für Schwalbe. Jean-Christophe Detay und Kapitän Henry Völzer legten mustergültig vor, Christopher Suhr erhöhte beide Versuche sicher. Das Tempo blieb hoch und dies schien seine Spuren zu hinterlassen. Individuelle Fehler und Missverständnisse in der Verteidigung führten dazu, dass Bremen mit dem Halbzeitpfiff das Ergebnis ausgleichen konnte.
Dementsprechend kritisch war auch die Halbzeitansprache von Spielertrainer Jürgen Schmidt. Die Laufbereitschaft der ersten zwanzig Minuten müsse wieder aufleben, man müsse sich für die Niederlage der Hinrunde revanchieren und jeder muss bis an sein Letztes gehen, schließlich hatte der FC Schwalbe diesmal eine volle Reservebank mit hochmotivierten Spielern besetzt, die bereit waren erschöpfte Spieler gleichwertig zu ersetzen.
Kurz nach Wiederanpfiff ging es weiter hart zur Sache, doch so richtig gelingen wollte keinem Team etwas. Zu viele Handlingfehler, zu unruhiger Spielaufbau und zwischenzeitlich auch fehlende Disziplin waren zu beobachten. Der eingewechselte Andre Pfaffl war es schließlich, der die Schwalben aus dem Käfig ließ. Mit einem Übertritt und dem anschließenden fulminanten Lauf in das Malfeld setzte er den Startschuss zu einem der besten Halbzeiten der gesamten Saison. Erneut Detay, nach Völzers Ausfall von der 8 auf die 13 gewechselt, und Sturmführer Frank Albrecht legten nach gut strukturierten Spielzügen weitere Versuche. Oliver Pflaum, mit sechs Versuchen in der Hinrunde einer der gefährlichsten Spieler der Schwalben, konnte seine zuletzt glücklose Serie beenden und legte drei Versuche hinter der Bremer Verteidigung. Christopher Suhr steuerte hierbei noch vier weitere Erhöhungen bei.
Die Bremer gaben sich niemals auf und kämpften bis zur letzten Minute gegen die Niederlage, doch blieben gegen den Lauf der Schwalben letztlich glücklos und mussten die zweite Hälfte punktlos beschließen.
Nachdem Marc Liebold, Teammanager der Schwalben und nach gegenseitigem Einverständnis (aufgrund einer kurzfristigen Absage des gesetzten Schiedsrichters) Leiter des brisanten Spiels, die Partie beim Stand von 52:14 beendet hatte, fiel eine schwere Last von den Schultern der Spieler und so wurde der Sieg noch auf dem Spielfeld zusammen mit den Zuschauern ausgiebig gefeiert. Auch dem Publikum war die Erleichterung anzumerken „Es war ziemlich frisch, doch das Spiel hat dann zumindest von innen gewärmt“ war dabei eins der schönsten Kommentare, die zu diesem Spiel zu hören waren.
Kapitän Henry Völzer bleibt trotz der großen Freude über diesen Erfolg kritisch und warnt bereits vor dem nächsten Gegner „Bremen hat es sich zu Anfang selbst kaputt gemacht, indem sie unsere Schwächephase nicht weiter nutzen konnten. Unser dritter Versuch war für uns Gold wert und die gerechte Strafe für das Nichtausnutzen seitens der Bremen und hat sie psychologisch uneinholbar wieder nach hinten geworfen. 08 hingegen schätze ich als die besser eingespielte und fittere Mannschaft ein, gegen die wir uns solch eine Phase nicht erneut erlauben dürfen, da sie das eher bestrafen werden als es die Bremer heute getan haben. Von daher wird es ein hartes Stück Arbeit die Leistung von heute auch nächste Woche zu wiederholen.“
Letztendlich bleibt nur noch ein großer Dank an alle Unterstützer auszurichten und die Hoffnung, dass diese genauso zahlreich beim nächsten Auswärtsspiel gegen 1908 Ricklingen/Wunstorf, gegen die man in der Vorrunde denkbar knapp verloren hatte, anwesend sein werden um die Mannschaft gestärkt nach vorne zu tragen.
Christopher Suhr, FC Schwalbe
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Spielbericht aus Bremer Sicht:
Der Auftakt in der Rückrunde der Rugby-Regionalliga stand für Bremen 1860 unter keinem guten Stern. Kurz bevor die 1860er beim FC Schwalbe in Hannover antreten mussten, fielen mit Duncan Helfrich und Janis Müller zwei erfahrene Verbinder aus, die die Schnittstelle zwischen Sturm und Hintermannschaft bilden. Die Trainer John McLaughlin und Jason Edwards mussten daher das Team umstellen, was vor allem in den ersten zehn Spielminuten für Unruhe sorgte.
Doch auch danach schafften sie es trotz einiger guter Aktionen vor des Gegners Malfeld nicht, die Führung zu übernehmen und verloren das Spitzenspiel beim direkten Verfolger mit 14:52 (14:14). Bereits in der ersten Spielhälfte legte Schwalbe zum 14:0 vor. 1860 gelang es jedoch, diesen Rückstand wettzumachen und schaffte noch vor der Pause mit zwei Versuchen von Daniel Selling und zwei Erhöhungen von Göran Werner den Ausgleich. „Das spricht für die Moral dieser Mannschaft“, sagte John McLaughlin. Kurz nach dem Wiederanpfiff verletzte sich allerdings der erfahrene Centerspieler Ronald Haller. Er musste das Spielfeld verlassen, was zu erneuten Umstellungen führte. Ein umstrittener Versuch der „Schwalben“ wenige Minuten später sorgte dann vollends für die Demoralisierung der Gäste.
Schwachhausen (jaz). |