Spielbericht aus Sicht der Adler:
In einer kämpferischen, aber zugleich fairen Partie trennen sich die Adler und die SG Wunstorf/ Ricklingen 19:19.
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In einer an Spannung kaum zu überbietenden Partie trennen sich die bisher ungeschlagenen Adler und die SG Unentschieden.\"Wer auch immer den letzten Straftritt verschuldet hat, ist der inoffizielle \"Dick of the year\" \" so Coach Michel nach dem Abpfiff. Doch die Kieler hatten alle Chancen und hätten den Sack selber zu machen können. Doch der Reihe nach.
Die Kieler hatten sich viel vorgenommen, waren sie in dieser Saison doch bisher ungeschlagen, und setzten die Gäste von Anfang unter Druck. So spielten sich die ersten 20 Minuten in der Hälfte der SG ab. Außer einem Straftritt durch Verbinder Kelly sprang jedoch nichts Zählbares heraus. Dann hatten die Gäste die lange Anreise aus den Beinen geschüttelt und begannen ihrerseits Angriffe auf das Kieler Malfeld zu starten. Doch auch hier war stets kurz vor dem Malfeld Schluss und die Gäste kamen zu zwei verwandelten Straftritten. Angestachelt schlugen die Kieler zurück. Verbinder Simon Kelly hatte einen Geistesblitz. Ein kurzer Kick durch die Abwehr der Niedersachsen konnte Wing Tom Hansen aufnehmen, einen Verteidiger abschütteln und ins Malfeld abtauchen. Die Erhöhung misslang jedoch und nach einem weiteren erfolgreichen Straftritt durch Kelly gingen die Adler mit 11:6 in die Pause. Diese musste jedoch gezwungenerma&szl ig;en verlängert werden, da der Professor- Peters- Platz auch als Landeplatz für Rettungshubschrauber dient. Die verlängerte Pause tat den Kielern jedoch nicht gut, den die 20 Minuten nach Wiederanpfiff gehörten den Gästen, die nach einem erhöhten Versuch und einem weiteren Straftritt mit 11:16 in Führung gehen konnten. Coach Michel versuchte nun das Spiel von der Bank zu beeinflussen in dem er frisches Personal brachte. Hierbei bewies er ein glückliches Händchen, denn Alwin Brinkmann, der nach 60 Minuten für Adham Husseini aufs SPielfeld kam, wurde zum entscheidenden Mann. Den Kielern drohte die erste Niederlage und die Hausherren stemmten sich mit allen Kräften dagegen und drängten, trotz einer Gelben Karte für Kapitän Alwin Klick, auf das Malfeld der Gäste. Ein möglicher Versuch wurde zunächst durch Schiedsrichter Weise, der nach einem Pass auf den freistehenden Niklas Michel, auf V orwurf entschied. Eine Entscheidung, die bei den erneut über 150 Zuschauern, keine Zustimmung fand. Die Kieler ließen sich jedoch davon nicht entmutigen und nach einem Gedränge in dem Hakler Würfel den Gästen ein weiteres Mal den Ball klauen konnte, landete der Ball beim eingewechselten Brinkmann, der den Ball zum umjubelten 16:16 ablegen konnte. Als in der vorletzten Spielminute Simon Kelly auch noch einen Straftritt verwandeln konnte, war der Jubel beim Kieler Anhang grenzenlos. Die Freude währte jedoch nur 60 Sekunden, denn die Hannoveraner kickten schnell an und starteten einen letzten verzweifelten Angriff auf das Kieler Malfeld. Die Kieler waren in dieser Phase gedanklich nicht schnell genug und die Abwehrreihen sahen kein anderes Mittel als im Ruck zu illegalen Mitteln zu greifen. Schiedsrichter Weise entschied prompt auf Straftritt für die SG, der aus einfacher Position sicher verwandelt wurde.
So stand am Ende ein alles in allem gerechtes 19:19. Den Kielern bleibt der Trost, daß sie als einziges Team der Regionalliga Nord noch ungeschlagen sind und mit einem Sieg beim Tabellenführer 1860 Bremen sogar die Tabellenführung erobern können. Dazu begeben sich die Kieler auf große Tour durch den Norden, denn sie beschließen das Rugbyjahr mit 4 Auswärtsspielen. Das Spiel gegen die Niedersachsen wird sich dabei hoffentlich als Schuß vor den Bug zur richtigen Zeit erweisen, denn nur mit weiterhin harter und konzentrierter Arbeit werden die Kieler ihre Erfolgsserie fortsetzen können.
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Spielbericht aus hannoverscher Sicht: Zum Auswärtsspiel beim ungeschlagenen Aufstiegsfavoriten Adler Kiel konnte Trainer Matthias Freitag wieder aus den vollen schöpfen und eine schlagkräftige Mannschaft aufbieten. Bis auf einige Langzeitverletzte waren alle Leistungsträger an Bord, so dass die Mannschaft Wiedergutmachung für die beiden zuletzt überraschenden Niederlagen leisten wollte.
Die Gastgeber begannen stark und setzten die Spielgemeinschaft unter Druck. Die Folge war eine frühe 3:0 Führung für die Adler, ein weiterer Straftritt wurde vergeben. Doch nach einer Viertelstunde wendete sich das Blatt. Von nun an erhöhten die Blauen den Druck und kamen immer besser ins Spiel. Zwei verwandelte Straftritte zur 6:3 Führung durch Dennis Gefeller waren das Resultat. Dennoch schaffte es die Mannschaft nicht, diese Führung in die Halbzeitpause zu retten. Ein Versuch sowie ein weiterer Straftritt führten zur 11:6 Halbzeitführung für die Hausherren.
Nach einer etwas längeren Halbzeitpause, in der ein Rettungshubschrauber am Spielfeldrand landen musste, kam die SG besser ins Spiel und setzte sich gleich in der Hälfte der Adler fest. Die Folge war ein wunderschöner Versuch durch Kim-Kilian Wolf, den Dennis Gefeller zum 13:11 erhöhte. Mit einem weiteren Straftritt durch Gefeller wurde die Führung auf 16:11 ausgebaut. Doch als der Kieler Mannschaftskapitän eine Zehn-Minuten-Strafe absitzen musste, profitierten davon lediglich die Hausherren. In Unterzahl gelang es ihnen, per Versuch zum 16:16 auszugleichen. Eine Minute vor Schluss dann Straftritt für die Adler, die diesen sicher verwandelten. Im Glauben an den nun sicheren Sieg waren sie aber nicht wach genug, so dass die Spielgemeinschaft noch einmal gefährlich vor das Malfeld der Kieler kamen. Nach einem technischen Vergehen gab der sehr gut pfeifende Schiedsrichter Torsten Weise folgerichtig Straftritt für die Gäste, den Dennis Gefeller sicher zum 19:19 Unentschieden verwandelte.
Fazit: ein hochklassiges Spitzenspiel zweier technisch starker Mannschaften, die beide verdient in der oberen Tabellenhälfte der Regionalliga Nord stehen. Matthias Freitag |