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Regionalliga Nord
Spielbericht - 12. Spieltag

Samstag, 29. Mai 2010 - 14:00 Uhr
Hamburg Exiles RFC SG Jesteburg/Geesthacht

Hamburg Exiles RFC

SG Jesteburg/Geesthacht


10


31


Zuschauer: 200 Schiedsrichter: Dietmar Scharmann


Startaufstellung
Ein- / Auswechslungen

Zusammenfassung

Die Harlebats sind Meister der Regionalliga Nord!!! Mit 31:10 (10:3) triumphiert die SG Jesteburg-Geesthacht im Finalspiel um den Titel über die Hamburg Exiles.

Damit gewinnt die Spielgemeinschaft zum ersten Mal nach ihrer Fusion vor vier Spielzeiten die Rugbykrone im Norden.

Die Mannen der SG waren zwar voller Zuversicht in das Endspiel auf dem neuen Hamburger Spielgelände am Barmwisch gegangen, konnten aber gegen den bisherigen Tabellenführer Hamburg Exiles personell nicht aus dem Vollen schöpfen.

Die Exiles hingegen empfingen die Gäste mit Heimrecht und einer nahezu makellosen Bilanz von nur einer Niederlage. Diese allerdings fügten ihnen im Saisonverlauf ausgerechnet die Harlebats zu, welche insbesondere nach einem schwachen Saisonstart mit 3 Niederlagen eine furiose Aufholjagd in der restlichen Saison hinlegten und somit als Tabellenzweiter „finalspielberechtigt“ waren.

Während die Harlebats traditionsgemäß über eine starke Hintermannschaft verfügen, galt es vor allem, den extrem kraftvollen Sturm der Exilanten unter Kontrolle zu bringen. Ein wenig Kopfschmerzen bereitete es daher den beiden Trainern der SG, Kai Niedereichholz und Marcel Bleyl, dass gerade in diesem Mannschaftsteil aufgrund der Personalnot einige junge Akteure ihren Mann stehen mussten.

Zu unrecht, wie sich bald nach Anpfiff herausstellen sollte. Zwar drückten die Exiles von Beginn an mit ihrem Sturm aufs “Jestehachter“ Mal. Die Grün-Weißen verteidigten aber so erbitterlich, so dass es für die Hausherren nicht zum Versuch reichte. Außer einem verwandelten Straftritt des Hamburger Verbinders Mick Gavey, vermochten die Hanseaten ihre anfängliche Überlegenheit nicht in Punkte umzumünzen.



Dafür kamen die Harlebats ins Spiel. Verbinder und Kapitän Henry Blunck setzte seine schnellen Dreiviertel immer wieder gut in Szene und brachte mit hohen Kicks die Verteidigung der Gastgeber immer wieder in Verlegenheit. Nach etwa 20 Minuten hieß es Straftritt für die SG in ca. 25 m Entfernung rechts außen vor den Stangen. Sebastian Sparr setzte den Kick zwar knapp links daneben, dieser hatte aber so viel Effet, dass er knapp außerhalb des Malfeldes der Exiles knapp vor der Auslienie wieder aufkam. Flanker Alex Tiedemann musste den Ball nur noch aufnehmen und sich ins Malfeld tanken. Die Erhöhung von nahezu identischer Position von links traf Sparr diesmal sicher zur 7:3 Führung. Jetzt zogen die Harlebats ihr Spiel erbarmungslos auf. Die Hamburger bestachen zwar durch ihre gewohnt starke Stumleistung, insbesondere durch Pakete nach Standards, konnten aber keinen entscheidenen Raumgewinn verbuchen. Ein weiterer Straftritt durch Sparr sorgte so für die verdiente 10:3 Halbzeitführung der SG, obwohl weitere gute Einlaufchancen leichtfertig vergeben wurden.

Der zweite Durchgang gewann an Härte. Die Exiles drängten darauf, dass Spiel zu drehen, dezimierten sich aber durch mehrere grobe Foulspiele selbst. Zunächst tackelte ein Stürmer der Exiles den Jesteburger Lock Kai Wörmeyer nach einem Ankick ohne Ball und sah dafür die rote Karte. Glücklicherweise konnte Wörmeyer unverletzt weiter machen. Danach gab es nach zwei High-Tacklings gegen Patrick Harringer und Steffen Abel jeweils gelbe Karten für die Hausherren, so dass diese über weite Strecken mit drei Mann in Unterzahl spielten. Die Gäste nahmen ihre numerische Überlegenheit allerdings zu locker, so dass keine Punkte aus dem Powerplay entstanden. Im Gegenteil: ein Entlastungsangriff der Exiles führte nach mehreren Sturmphasen zum Anschlussversuch, welcher nach geglückter Erhöhung durch Mick Gavey etwa 20 Minuten vor Schluß den 10:10 Ausgleich bedeutete.



Die gelbgesperrten Spieler kamen wieder aufs Feld, so dass die Harlebats „nur“ noch ein Mann Überzahl waren. Und fast gelang den Exiles sogar die Führung. Moralisch kurzzeitig angeschlagen, ließen die Grün-Weißen den Hanseaten zu viel Raum und brachten den gegnerischen Sturm ins Laufen. Einen daraus resultierenden Straftritt setzte Gavey glücklicherweise knapp neben die Stangen.



Dafür kamen die Harlebats wieder ins Spiel. Eine schön vorgetragene Passstafette vollendete Nils Gayer per Versuch zur erneuten Führung. Sparr traf sicher und stellte den alten 7-Punkte Abstand wieder her.



Jetzt spielten nur noch die Mannen der SG. Den spielentscheidenen Versuch legte Center Matthias Abel nach einem unwiderstehlichen Durchbruch direkt unter dem Goal. Das Geschenk nahm Sparr wieder per Erhöhung an, so dass es kurz vor Schluß 24:10 aus Sicht der Gäste stand. Den Schlußpunkt setzte Patrick Harringer, der an der Außenlinie mehrere Hamburger austanzte und ins Malfeld eintauchte. Diesmal traf Kapitän Blunck sicher zum verdienten 31:10, gleichbedeutend mit dem vielumjubelten Titelgewinn für die Harlebats.



Zu erwähnen bleibt eine großartige geschlossene Mannschaftsleistung auf Seiten der SG und ein fairer Verlierer, der sich nie aufgab und ohne die unnötigen Platzverweise bestimmt deutlich knapper unterlegen wäre.



Die Harlebats haben jetzt innerhalb der nächsten zwei Wochen sogar die Chance auf das Double. Denn die Jesteburger Zwote steht an der Spitze der Verbandsliga Nord und hat die Möglichkeit, es den „Großen“ gleichzutun und den zweiten Titel an die Seeve zu holen. Das würde gleichzeitig einen versöhnlichen Abschluß für die Exiles bedeuten, dessen Nachwuchs mit den Jesteburgern eine Spielgemeinschaft bildet.



Das erste zweier noch ausstehender „Finalturniere“ findet am kommenden Sonntag (06. Juni) in Jesteburg statt.

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