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Spielbericht aus Sicht des RK 03 Berlin

Nach dem tollen Sieg im Meisterschaftsachtelfinale gegen den RK Heusenstamm, musste der RK03 im Viertelfinale nach Heidelberg zum SC Neuenheim reisen. Eines vorneweg: In dem Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft in der 1. Bundesliga SCN vs. RK03 stehen dem Schiedsrichter keine offiziellen Seitenrichter zur Verfügung. Das ist ein Skandal und eines Viertelfinales absolut unwürdig. Der Deutsche Rugby Verband und seine Schiedsrichterorganisation haben hier auf ganzer Linie versagt. Für die Zukunft kann man nur hoffen, dass sich das nicht wiederholt. Sowohl unter den Spielern, als auch Offiziellen, beider Mannschaften und Zuschauern gab es ungläubiges Kopfschütteln über diese Peinlichkeit des DRV.

Favorit waren klar die Blauen vom SC Neuenheim. Dennoch wollte der RK03 sich in einem KO-Spiel nicht kampflos in die Niederlage begeben, sondern alles versuchen um den SCN zu ärgern. Zu Beginn setzten die Gastgeber gleich die ersten Akzente und gingen schnell mit 14-0 in Führung. Aber der RK03 fand zunehmend ins Spiel und hatte seinerseits einige Chancen zu Punkten. Das Spiel wog in der Folge hin und her, wobei sich keine Mannschaft deutliche Vorteile erspielen konnte. In der 33. Minute erzielte Marc Lowdon per Straftritt die ersten 3 Punkte für die Schwarz-Gelben. Vor der Halbzeit dann legte der SCN noch einmal nach und ging durch zwei weitere Versuche mit 26-3 in Führung. Auch in Halbzeit zwei schenkten sich beide Teams nichts. Der RK03 spielte kampfstark und offensiv nach vorne. Über weite Strecken erspielten sie sich sogar Feldvorteile. Der SCN war sicher überrascht ob der Spielstärke der Berliner. Ob sie noch einen Gang hätten hochschalten können, wie von den TotalRugby-Experten gemutmaßt, bleibt stark zu bezweifeln. Vielmehr hätte man die spielerisch starke Leistung des RK03 anerkennen können. Der RK03 legte nach einem Stürmerpaket in der 62. Minute durch Kapitän Lill einen Versuch, welcher von Lowdon erhöht wurde. Auch danach kämpfte der RK03 stark weiter und stand vor allem in der Verteidigung durch das Innenpaar Martin Tormann und Jan-Simon Byrne sehr sicher. Der SCN profitierte von der fehlenden Cleverness der Berliner, die den Ball mehrmals kurz vor dem gegnerischen Malfeld vertändelten. Diese Fehler nutzte der SCN kurz vor Schluss zwei mal sehr gut aus und legte noch zwei Versuche zum Endstand von 36-10. Dennoch bleibt in der zweiten Halbzeit ein Ergebnis von nur 10-7 für den SCN zu verbuchen.

Insgesamt konnte sich der RK03 im Viertelfinale mehr als teuer verkaufen und entgegen aller "Experten"-Meinungen eine hohe Niederlage verhindern, sondern das Spiel offen und spannend gestalten. Mit etwas mehr Cleverness und mehr Spielen auf solch hohem Niveau ist für die Schwarz-Gelben in der nächsten Saison sicher wieder der eine oder andere Sieg gegen einen "Großen" drin. Besonders erwähnenswert ist ein Dank an die RK03-Physiotherapeutin Christin, welche in den Englischen Wochen und jetzt im Viertelfinale das Team immer wieder auf Vordermann brachte und somit einen großen Anteil am Erfolg hat. Jetzt geht es aber erst mal in die 7er-Saison mit den Highlights Deutsche 7er Meisterschaft in Heusenstamm und Berlin Sevens auf heimischem Platz.

von Lutz Joachim