Spielbericht aus Sicht des RK 03 Berlin
Der RK 03 steht im Viertelfinale der 1. Bundesliga 2012/2013! In einem sehr fair und auf hohem Niveau geführten Spiel gewannen die Berliner am vergangenen Samstag im heimischen Stadion Buschallee mit 42-34 gegen den RK Heusenstamm.
Die Vorzeichen vor der Partie waren nicht gut für den RK 03, hatte man doch gerade zwei englische Wochen hintereinander überstehen müssen und zahlreiche verletzte und angeschlagene Spieler im Gepäck. Gerade mal 3 Tage zuvor stand das letzte Spiel der Meisterrunde bei Germania List in Hannover an, welches sogar verloren wurde. Die Gäste aus Heusenstamm hingegen konnten einige spielfreie Tage für intensives Training nutzen und reisten in Bestbesetzung nach Berlin.
Spiele gegen den RK Heusenstamm waren in der Vergangenheit - vor der Ligareform - immer sehr spannend und ein Highlight für die Zuschauer, da sich beide Teams mit tollen Passangriffen gegenseitig zu beeindrucken versuchten. So sollte es auch an diesem Tag wieder sein. Der RK 03 begann furios und spulte ein unglaubliches Programm im Angriff ab. Beflügelt durch die Rückkehr von Jan-Simon Byrne auf der Schlussposition und der Ansage von Spielertrainer Marc Lowdon, dass dies bei einer Niederlage sein letztes Spiel in seiner Rugbykarriere sein würde, dominierte der RK 03 das Spiel von Beginn an. Byrne war es dann auch, der Ruhnau in der 4. Minute auf der Ecke frei spielte. Der 7er-Nationalspieler zeigte sein Sprintvermögen und konnte zum ersten Versuch der Partie ablegen. Lowdon traf die schwierige Erhöhung sicher.
Aber auch die Gäste wollten ihre Saison nicht bereits im Achtelfinale beenden und kamen nach einer Unachtsamkeit durch einen schnell ausgeführten Straftritt zum Ausgleich. In der Folge hatte der RK 03 vor allem im Sturm und in den Gedrängen große Probleme, die kompakt organisierten Füchse zu stoppen. Dennoch verließen sich die Berliner auf ihr heute glänzendes Offensivspiel und kamen so zu einem Straftritt durch Lowdon in der 16. Minute, gefolgt von einem weiteren Ruhnau-Versuch nach Vorarbeit von Schulze, Lill und Lowdon. Die Gäste antworteten wiederum prompt mit einem Versuch, bevor das furiose RK 03-Angriffsspiel Schiedsrichter Himmer dazu bewegte, die erste gelbe Karte der Partie für unlauteres Spiel im offenen Gedränge zu geben. Lowdon nutzte dies für einen weiteren Straftritt. Die Gäste störten sich aber nicht weiter an der Unterzahl und kamen durch einen Hintermannschaftsversuch plus Erhöhung zum ersten Mal mit 18-19 in Führung.
Kurz vor der Pause zeigte der RKH-Sturm, wie sehr man sich durch Spiele auf hohem Niveau gegen die Heidelberger Teams verbessern kann. Sie schoben den RK 03-Sturm über 40m über den Platz. Am Ende wurde der Angriff gestoppt, dafür sah aber Thomas Lottermoser die gelbe Karte. In Überzahl gelang den Gästen dann noch ein Straftritt zur 18-22 Halbzeitführung.
Der erste große Aufreger kam dann kurz nach der Pause. Aus Sicht der Zuschauer unterlief den Gästen im Angriff ein klares Crossing, was den wieder mal stark spielenden Sam Rainger frei spielte, welcher zu seinem 2. Versuch einlaufen konnte. Schiedsrichter Himmer sah dies nicht so. Ansonsten lieferte er aber wie immer eine absolut tadellose Leistung ab. Die Gäste haben hierauf vielleicht eine andere Sicht, konnten sie sich über die gesamte Spielzeit nicht mit dem Fokus von Himmer in den offenen Gedrängen anfreunden. Dort war er sehr auf schnelles Spiel bedacht. Sobald die Gäste dort mit unlauteren Mitteln das Spiel langsam machten, griff er rigoros durch. So auch in der 52. Minute als die Gäste ihre zweite gelbe Karte sahen. Zuvor hatte Lowdon bereits nach einem ähnlichen Vergehen per Strafkick auf 21-27 verkürzt.
Die Überzahl nutzte der jetzt wieder bärenstark spielende RK 03 zum Führungsversuch. Lukas Hinds-Johnson konnte den Ball an die Goalstange drücken und Lowdon erhöhte gewohnt sicher. Die mittlerweile eingewechselten Lottermoser und Reichert fügten sich nahtlos in das Spiel ein und nach einer weiteren gelben Karte für die Gäste war es eben dieser Reichert, welcher nach einem schönen Angriff von Byrne zum Versuch einlaufen konnte. Lowdon erhöhte wieder sicher.
Auch die weiteren Auswechselspieler auf Seiten der Berliner unterbrachen den Spielfluss nicht. Litzenberg, Mylod, Radowski und Mausberg kamen für Hoppe, Lill, Lottermoser und Hinrich. Das zeigte sich in der 75. Minute als ein weiterer spektakulärer Angriff über Duwe, Knüpfer und Lill zu Lowdon kam, welcher zum Versuch plus Erhöhung ablegen konnte. Der Verbinder krönte seine hervorragende Leistung wenig später mit einem weiteren Straftritt.
In den letzten Minuten gaben die Gäste noch mal alles, kamen aber nur zu einem weiteren Versuch, sodass nach Abpfiff durch Himmer der Jubel auf Seiten der Berliner grenzenlos war. Man hatte bewiesen, dass der RK 03 weiter eine feste Größe in der 1. Bundesliga ist und dass man in Berlin tolles Angriffsrugby spielt. Den Gästen gebührt ein großes Lob für eine kämpferische und offensiv ausgerichtete Spielweise. Besonders beim Sturmspiel der Füchse können sich die Berliner noch einiges abgucken.
Nach dem Spiel gab es von allen Seiten Lob für das Spiel des RK 03 und ein sichtlich gerührter RK 03-Präsident Ingo Goessgen richtete kämpferische Worte an die Mannschaft, um sie auf das Viertelfinale einzustimmen. Nach dem auf den Nebenplätzen stattfindenden internationalen Touch-Rugby-Turnier wurde noch ausgiebig dieser verdiente Sieg gefeiert.
Jetzt geht es für den RK 03 Berlin am 18.05. um 15 Uhr beim SC Neuenheim im Viertelfinale darum, noch mal für eine Überraschung zu sorgen. Gegen die mittlerweile mit vielen Profispielern agierenden Neuenheimer konnte man in der Vergangenheit schon mal für die ein oder andere Überraschung sorgen. Es ist also nichts unmöglich! Dies wird gleichzeitig das letzte Spiel von Marc Lowdon sein, hoffen wir also, dass ihn seine Mitspieler gebührend verabschieden werden!
Spielbericht aus Sicht des RK Heusenstamm
Weiter ohne Sieg in Berlin
Der Rugby-Klub Heusenstamm ist wieder einmal ohne Sieg im Gepäck aus Berlin heimgereist. Der RK 03 Berlin hatte sich im Vorfeld schwachgeredet, war jedoch glänzend aufgelegt auf dem Spielfeld erschienen. Im Heusenstammer Lager war man sich bewusst, dass ein starker Gegner auf sie warten würde. Und es wurde das erwartete schwere Spiel auf Augenhöhe. Auch wenn der RKH als Verlierer vom Platz gegangen ist braucht man mehr solche Spiele auf gleichem Niveau.Berlin erwischte den besseren Start und konnte schon in der 4. Minute durch Ruhnau über Außen zum 0:5 ablegen. Nur eine Minute später kam die Antwort von Heusenstamm. Ein schnell ausgeführter Straftritt kam in die Hände von Sam Rainger und der konnte den Ball ins Malfeld bringen. Leon Hees erhöhte zum 7:7. Es war ein offenes Spiel das eigentlich von Heusenstamm dominiert wurde. Besonders der RKH-Sturm hatte die Oberhand. Aber in der 18. Minute gelang es erneut Ruhnau über Außen einen Versuch zu legen. Zwischenzeitlich setzte Berlin einen Straftritt und so stand es 7:15. In der 23. Minute stellte der Füchse-Sturm ihre Überlegenheit unter Beweis und schoben ein Paket 20 Meter ins Berliner Malfeld. Abgelegt wurde von Polheim. Die Erhöhung gelang nicht. Mit dem 12:15 war Heusenstamm wieder an den Berlinern dran und es war ein schön anzusehendes, schnelles Spiel. In dieser Phase kassierte Stoll die erste von 3 Heusenstammer gelben Karten. Den daraus resultierenden Straftritt nutzte Berlin zum 12:18 Zwischenstand. In der 28. Minute war Tim Biniak schneller als die Gegner und legte nach schönem Handspiel einen Versuch. Hees erhöhte und plötzlich führte Heusenstamm mit 19:18. Kurz vor der Pause wurde die Führung durch einen gesetzten Straftritt von Hees noch ausgebaut und so ging es mit einem 22:18 für den RKH in die Pause. Mit einem Paukenschlag in Form eines Versuches konnte Sam Rainger die Führung ausbauen. 27:21, war das die Vorentscheidung? Aufgebende Berliner kennt man nicht und im Vorfeld wurde schon von dem Wirbelwind in Berlin gewarnt. Und so kam es dass Berlin die Aufholjagd startete. Unterstützt wurden sie von Heusenstamm in Form von gelben Karten. In der 51. Minute durfte sich Florian Heberer für 10. Minuten abkühlen und ihm folgte Salim Cavus in der 64. Minute. In Unterzahl konnte der RKH die wild angreifenden Berliner nicht stoppen und so fielen in dieser Zeit die Versuche die zur Niederlage führten. Heusenstamm konnte durch Pohlheim noch den Schlußpunkt setzen der auch von Hees erhöht wurde, aber zu mehr reichte es nicht mehr. Insgesamt mussten 30 Minuten in Unterzahl gespielt werden. Das ist einfach zu viel gegen einen starken RK03! Endstand 45:34 |