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Hannover 78 kam in diesem guten, hart umkämpften und nahezu ausgeglichenem Derby zu einem knappen 27:24-Erfolg gegen Germania List.

Die mit mehrfachem Ersatz angetretenen Gastgeber ahnten früh, dass sie an diesem Tag nicht den sonst üblichen Durchmarsch erwarten können. Denn Germania hielt von der ersten Minute an dagegen, konzentrierte sich nicht ausschließlich auf die Verteidigung, sondern startete selbst immer wieder gefährliche Angriffe. Schnell gingen die Gäste mit Straftritt 3:0 in Führung.

Es dauerte eine Viertelstunde, ehe sich 78 von dem gegnerischen Druck befreien konnte. Und dann ging alles ganz schnell, als Kevin Riege, Maik Hartleb und Yasar Bauer drei Versuche innerhalb von zehn Minuten erzielen konnten. Riege erhöhte davon einen zur zwischenzeitlichen 17:3-Führung.

Doch Germania ließ sich davon nicht beeindrucken und schaffte noch vor der Pause den Ausgleich, als sie eine Phase nutzten, in der bei 78 nach zwei  Zeitstrafen nur noch 13 Spieler auf dem Feld standen.

Auch nach dem Wechsel blieb die Partie ausgeglichen. 78 ging erneut in Führung, als Steven Bouajila zum Versuch einlief, der von Riege erhöht wurde. Doch auch diesmal schafften die kampfstarken Lister den postwendenden Ausgleich.

Und so fiel die Entscheidung erst zwei Minuten vor dem Ende, als Bouajila mit einem verwandelten Straftritt für den 27:24-Sieg für 78 sorgte.

Ein glücklicher Sieg des Favoriten, der immerhin noch einen Bonuspunkt brachte. Obwohl nicht in Bestbesetzung spielend, hätte man den 78ern mehr Dominanz zugetraut. Germania List hat seinen guten Saisonstart bestätigt und den Abstand zu den vermeintlich Großen in der Liga erheblich verringern können.

Eine sehr zentrale Rolle hatte Schiedsrichter Forstmeyer, der viel zu früh gelbe Karten zeigte und sich von dieser Linie nicht mehr abbringen ließ. Hinzu verhängte er einen Strafversuch. Denn diese Partie war weder ruppiger oder technisch unsauberer als andere Begegnungen. Die Verhältnismäßigkeit passte nicht.

rugby-78

Spielbericht aus Sicht des SCG

SC Germania List verpasst Sensation knapp

Im dritten Saisonspiel hätte die Mannschaft des SC Germania List fast die Sensation geschafft und die favorisierten Gastgeber des DSV 78 besiegt. Am Ende entschied ein unglücklicher Straftritt über Sieg und Niederlage. Nach den beiden überzeugenden Siegen gegen St. Pauli und Victoria wollten die Germanen beim ersten Auswärtsspiel beweisen, dass es sich bei den Erfolgen nicht um Zufallsprodukte gehandelt hatte. Die Partie gegen 78 sollte als Standortbestimmung dienen und den wahren Leistungsstand des SCG aufzeigen. Wie in den vorherigen Spielen begannen die Lister in der Verteidigung und im Angriff druckvoll. Durch einen Straftritt konnte dieser Druck auch zügig durch Schlussspieler Jannis Groß in Punkte umgewandelt werden. Allerdings ließ die Antwort der Gastgeber nicht lange auf sich warten. Innerhalb von zehn Minuten erzielten sie drei Versuche, einen davon Kevin Riege der in der letzten Saison noch für Germania List auflief. Die Moral der Lister stimmte aber und sie kämpften sich zurück in die Partie. Zur Halbzeit stand es leistungsgerechtes 17:17, wobei Germania ein Strafversuch zuerkannt wurde. Der Beginn der zweiten Hälfte gehörte den Gastgebern die mit ihrem Innen einen Versuch erzielten. Die Lister antworten postwendend mit einem Stürmerversuch zum 24:24. Im Anschluss vergab Groß für die Gäste einen Straftritt, das sollte sich später noch rächen. Angepeitscht von zahlreichen Anhängern drängte die SCG auf den Sieg, jedoch ohne weitere Punkte erzielen zu können. Zwei Minuten vor Ende der Partei sprach Schiedsrichter Forstmeyer, bei dem die gelben Karten ziemlich locker saßen, den Gastgebern einen Straftritt zu und verwies Kapitän Mau des Feldes. Boujila verwandelte für 78 zum Sieg. Die Schlussoffensive der Lister konnte die Partie nicht mehr drehen. Wenigstens konnten sich die Germanen mit einem mehr als verdienten Bonuspunkt trösten und bleiben, mit einem Spiel mehr, an der Tabellenspitze der Bundesliga Nord. Trainer Allan Nugent zeigte sich stolz auf die Leistung seiner Mannschaft und sprach von einem gefühlten Sieg. Man darf gespannt sein wie das Rückspiel in der Schneckenburger Straße vor heimischen Publikum ausgehen wird. Sicher ist, dass Germania einen großen Schritt nach vorne getan hat. Die Qualifikation für die Meisterrunde ist bereits ebenfalls in trockenen Tüchern. Im Training wird nun konzentriert weitergearbeitet werden um vorhandene Schwachstellen wie das Gassespiel auszumerzen.