Aus Sicht der Gäste:
Ein schwacher Schiedsrichter, ein durchschnittliches Spiel und ein verdienter Sieg, so die kurze Umschreibung des Spiels der Rugbyunion beim RC Leipzig. Mit 21 : 10 konnten die Unioner auswärts in der Messestadt siegen.
Angekommen in Stahmeln und die Verwunderung bei den Gästen und Gastgebern war groß, als man erfuhr, dass Schiedsrichter Scheibe die Partie leiten würde. Der angesetzte Schiri hatte abgesagt und so wurde Herr Scheibe, mit nicht ausreichender Lizenz, für dieses Spiel herangezogen. Sofort wurden die Erinnerungen an die letzte Begegnung beider Mannschaften wach, welche dieser leitete und völlig überfordert war. Beide Teams wollten aber spielen und gaben ihr OK zum Schiedsrichter.
Druckvoll begannen die Gäste aufzuspielen, welches vom Gastgeber meist nur regelwidrig gestoppt werden konnte, die Konsequenz waren mehrere Straftritte für die Rugbyunion. Nach einer Viertelstunde stand es 0:6 für die Unioner, durch zwei erfolgreich gesetzte Straftritte zum Goal durch Verbinder Werk. Leipzig konnte dann aber mit einem Versuch in der 22.min kontern und holte sich die Führung zum 7:6. Danach glänzte das Match durch zwei Teams, die sich durch ihre gute Verteidigung egalisierten, wobei die größeren Spielanteile bei der RU lagen, welches diese aber nicht in Punkte umsetzen konnte.
Nach dem Seitenwechsel baute Leipzig den Vorsprung auf 10:6 aus. Immer wieder hagelte es nun Straftritte auf beiden Seiten vom Schiri, die langsam keiner mehr nachvollziehen konnte. Ein ordentlicher Spielfluss war nun längst nicht mehr möglich, was dieses Spiel wirklich unansehnlich für die Zuschauer machte. In den letzten 20 Minuten zeigte sich nun die konditionelle Stärke und Geduld der Gäste. Michel Priem konnte nach schönem Angriff Mitte Goal ablegen, Stefan Werk erfolgreich erhöhen und damit die Führung von 10:13 zurück erobern. Drei Minuten später erhöhte Werk erneut per Straftritt auf 10:16. Innendreiviertel Marco Schlösser legte dann, nach guter Vorarbeit von Fabian Wendt, an der Eckfahne im Malfeld ab, Endstand dieser Partie somit 10:21.
Ein wahres Kräftemessen beider Teams wurde durch den Schiedsrichter leider verhindert, zu umstritten, zu fragwürdig waren seine Entscheidungen. Trainer Bonanno war danach dennoch zufrieden „Kein großes Spiel, aber gewonnen, die Mannschaft hat Charakter bewiesen“. „Vor einem Jahr hätten wir solch ein Spiel noch haushoch verloren“ äußerte sich auch Spielgestalter Stefan Werk. Maßgeblich waren heute gute Standards der Stürmer, Geduld zu haben, das zunehmende Vertrauen ins neue Spielsystem und die gute Kondition der Mannschaft.
Im Ausblick auf das nächste Spiel kommendes Wochenende muss man sagen, da kommt ein noch etwas anderer Gegner, dort muss man noch konsequenter verteidigen und die wahrscheinlich wenigen Einlaufchancen absolut ausnutzen. Mit der Möglichkeit den jetzigen Tabellenplatz 3 zu behaupten und in der Meisterrunde zu spielen, wäre dies auch der gewünschte Klassenerhalt.
Andreas Vogel, Pressesprecher |