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Spielbericht aus Sicht des RK 03 Berlin

Der RK 03-Express nimmt Fahrt auf! Bei Aufsteiger Veltener RC holte der erfahrene Bundesligist am Samstag einen 07-110 Kantersieg und stimmt sich somit auf die Meisterrunde ein.

Nachdem im Vorspiel die U18 des RK 03 Berlin gegen die ambitionierten Gastgeber mit 64-05 gewann, wollte das Flagschiff der Ostberliner diesen in nichts nachstehen und so startete Jerome Ruhnau den Punktereigen in der zweiten Minute mit dem ersten Versuch. Der Veltener RC war von Anfang an auf Schadensbegrenzung aus und versuchte, unter 100 Gegenpunkten zu bleiben. Der RK 03 auf der Gegenseite hatte den Fokus für das Spiel auf Kommunikation, Punkteausbeute und Konzentration gelegt. So wurde jeder Ball zum schnellen Angriff genutzt, was die Veltener Verteidigung oftmals überforderte.

Danach ging es im Minutentakt Richtung Veltener Malfeld und die mitgereisten Fans konnten zahlreiche Versuche der Gäste bestaunen. Sowohl Stürmer als auch die Hintermannschaft hatten an diesem Tag einen enormen Zug nach vorne. Einen ausgezeichneten Tag erwischte Verbinder Marc Lowdon, der 15 der 16 Versuche aus teils schwierigen Positionen erhöhte und selber zweimal im Veltener Malfeld eintauchen konnte. So sammelte er 40 der 110 Punkte alleine.

Auch Matthias Neumann und Anel Dzamastagic konnten sich durch viele starke Aktionen hervortun. In der zweiten Halbzeit bekamen alle Auswechselspieler frühzeitig die Chance, sich zu beweisen. Das Spiel wurde nun ruhiger und es fielen nicht mehr so viele Versuche für den RK. Velten kam nun besser ins Spiel und konnte gerade in den letzten 20 Minuten noch mal den zweiten Atem mitnehmen, um mit ihrem verdienten Ehrenversuch einen versöhnlichen Abschluss des Spieles für sich und ihre Fans zu erkämpfen.

Mit den 110 Punkten schaffte der RK 03 es, die 100er-Marke erstmals seit langem wieder zu knacken und man konnte so ein deutliches Ausrufezeichen Richtung Konkurrenz senden. Nächste Woche auf heimischem Geläuf gegen den angeschlagenen USV Potsdam gilt es, mit einer ähnlich starken und konzentrierten Leistung auch dem Heimpublikum einen schönen Sieg zum Abschluss der Vorrunde Ost zu schenken. Los geht es um 15 Uhr im Stadion Buschallee.

Blutleere erste Halbzeit

Zwei Spiele binnen acht Tagen gegen etablierte Bundesligisten waren für den Veltener RC, Aufsteiger in die 1. Rugby-Bundesliga Ost, wohl des Guten zu viel. Am Sonnabend schafften es die Veltener nicht, unter der ominösen 100-Punkte-Marke zu bleiben. Gegen den RK 03 Berlin gab es auf der heimischen Sportanlage Wagnerstraße vor 160 Zuschauern eine deftige 7:110 (0:70)-Klatsche.

Der VRC zeigte besonders in den ersten 40 Minuten – mit dem deprimierenden 0:70-Halbzeit-Rückstand – einen blutleeren Auftritt, mit wenig bis keiner Gegenwehr. Erst nach 18 Minuten konnte der Gastgeber durch Steven Wischniewski und Björn Buß eine erste nennenswerte Offensivaktion gegen die sprachlos machende Dynamik des RK 03 starten. Da stand es aber bereits 26:0 für die Gäste. Ansonsten waren die Veltener hoffnungslos in Angriff und Abwehr unterlegen. Teilweise spazierten die quirligen 03er durch die Veltener Reihen und kamen so zu leichten Versuchen. Zudem hatte der Kicker der Berlin-Weißenseer einen Super-Tag erwischt. 15 von 16 „Fünfern“ erhöhte er jeweils mit zwei Punkten. Trotz der eingeplanten Niederlage ging der Veltener Anhang recht kritisch mit der schwachen VRC-Leistung um. Auch das Trainer-Gespann Norbert Heidekorn und Karsten Stamm war nach dem Abpfiff nicht zufrieden: „Bei einem Großteil der Spieler fehlte heute klipp und klar die Einstellung zum Sport. Auch wenn wir zunächst vier Spieler aus dem ersten Anzug für die kommenden schweren Aufgaben geschont haben, hätte wenigstens in der Gegenwehr mehr kommen müssen.“ In der zweiten Halbzeit wechselten die Verantwortlichen noch kräftig durch. Mit der Folge, dass die Berliner Versuche nicht mehr ganz so wie reife Früchte fielen. In der Schluss-Viertelstunde wachte Velten zudem aus der Lethargie auf und bot in Abwehr und Offensive noch Ansprechendes. Ein Gegenversuch fiel nicht mehr, und C. Heidekorn gelang der Ehrenversuch mit Steven Schuster-Erhöhung zum 7:110-Endstand (79.), der die höchste Niederlage in der Veltener Herrenrugby-Historie bedeutete.