Darmstadt empfing am Samstag auf Wunsch des Schiedsrichters bereits eine Stunde früher die aus Nordhessen angereisten Spieler der RU Marburg. Das Spiel musste gewonnen werden, um den dritten Platz in der Regionalliga Hessen zu verteidigen.
Die Darmstädter begannen konzentriert und bekamen das Spiel relativ früh in den Griff. Wie auch bei den letzten beiden Spielen gegen die Spielgemeinschaft des SC Frankfurt 1880 III und Babenhausens sowie gegen Heusenstamm gelang den Hausherren erneut der so wichtige frühe Versuch. In der sechsten Minute konnte Darmstadts französischer Innendreiviertel Zinni nach guter Vorarbeit des Verbinders Löffler zum ersten Versuch direkt unter die Stangen einlaufen, der vom Schluss Gringel erhöht wurde. Nur zwei Minuten später konnte sich der kasachische Innendreiviertel Maifat in seiner unvergleichlichen Weise ins Malfeld durchtanken. Die Erhöhung – ebenfalls direkt unter den Stangen – gelang auch dieses Mal. Nach dieser frühen Führung von 14:0 schien Darmstadt das Spiel in der Hand zu haben. Doch wie auch bei anderen Spielen der Saison folgten auf eine frühe, erfolgreiche Druckphase unnötige Konzentrationsfehler. So konnte der hervorragende Verbinder der Marburger in der 15. Minute seine Dreiviertelreihe einsetzen, die mit dem Marburger Schluss im Darmstädter Malfeld endete. Die Erhöhung durch Marburgs Verbinder gelang nicht. Nur zwei Minuten später war es Marburgs Nummer 12, die den nächsten Versuch markierte. Dieses Mal fand der Erhöhungstritt seinen Weg durch die Stangen und die Führung von Darmstadt war auf nur noch zwei Zähler geschrumpft. Glücklicherweise – und das macht die Darmstädter gegen Ende der Saison aus – kamen die Südhessen trotz dieser unnötigen Gegenpunkte wieder zurück. In der 18. Minute war es erneut Zinni, der sich den Weg durch die Marburger Verteidigung bahnte. Die Erhöhung gelang. Doch nun kamen anstelle der abgelegten Konzentrationsfehler Disziplinlosigkeiten in das Darmstädter Spiel und führten zu zwei Straftritten in der 20. und 23. Minute, von denen Marburgs Verbinder letzteren verwandelte. Von da an sollte Darmstadt die Zügel aber erstmal wieder in die Hand nehmen. Nun belohnten sich auch die blau-weißen Stürmer für ihr gutes Spiel mit Versuchen von Nummer 8 Williams in der 26. Minute und Nummer 6 Koltlyarskyy in der 33. Minute. Beide Versuche konnten nicht erhöht werden. Mit Abpfiff der ersten Halbzeit gelang es noch Gedrängehalb Bazzurro seine wieder einmal gute Leistung mit einem Versuch zu krönen. Nach Erhöhung stand es zur Halbzeit 38:15.
Den besseren Start in die zweite Hälfte fanden wiederum die Marburger. Nach nur wenigen Minuten hatten sich die Rot-Schwarzen in die Darmstädter 22 vorgespielt. Marburgs Verbinder platzierte einen Chip Kick ins Malfeld, bei dem Darmstadts Schluss schlief und Marburgs Nummer 14 sich nur noch auf den Ball schmeißen musste. Die Erhöhung gelang nicht. Es dauerte aber nur drei Minuten, bis Darmstadt darauf konterte. Verbinder Löffler täuschte einen Pass in seine Dreiviertelreihe an, um dann doch selbst den Weg unter die Stangen zu suchen. Die Erhöhung gelang. Wieder acht Minuten später konnte Darmstadts Innendreiviertel Zinni seinen dritten Versuch legen. Der Erhöhungstritt markierte die letzten Punkte in dem Spiel, das in den verbleibenden 20 Minuten ein ausgeglichenes Spiel war.
Darmstadt hat in den letzten drei Spielen seine Offensivstärke unter Beweis stellen können, in denen es im Durchschnitt 62 Punkte erzielen konnte. Aktuell haben die Südhessen sogar mehr Punkte erzielt als der Erstplatzierte aus Offenbach. Gleichzeitig wurde aber auch offenbar, dass die Konzentration und Disziplin in der Abwehr noch zu wünschen übrig lässt, hat man doch dieses Mal 20 Punkte, im letzten Spiel gegen Heusenstamm sogar 26 (und Bonus-Punkt) zugelassen. Genau hier liegt auch der Grund, warum man in diesem Jahr noch nicht um den Hessenmeistertitel mitspielen konnte. Ein Prüfstein für die Qualität der Mannschaft steht nächste Woche im letzten Saisonspiel gegen Hessenmeisterkandidaten Eintracht Frankfurt an. Marburg hat keine Chance mehr auf den vierten Platz, dürfte den fünften aber für sich beanspruchen können, zumal sie das Derby gegen den direkten Konkurrenten Gießen auf heimischem Platz austragen werden. Die Endtabelle der Regionalliga Hessen formiert sich langsam, ist aber noch immer nicht entschieden.
Für Darmstadt spielten:
1. Szimeth, 2. Bloom, 3. Leibold, 4. Parenti, 5. Dachauer, 6. Koltlyarskyy, 7. Mitchell, 8. Williams, 9. Bazzurro, 10. Löffler, 11. Schumacher, 12. Zinni, 13. Maifat, 14. Bank, 15. Gringel, 16. Brini (für Bloom), 17. Pippert (für Schumacher), 18. Lorenzatti (für Mitchell), 19. Seip (für Bank), 20. Fakhfakh (für Dachauer), 21. Friedel, 22. Messager (für Maifat) |