| Im Anschluss an das spannende Erstliga-Spiel vom RK Heusenstamm und dem RK 03 Berlin, das die Hausherren in der Nachspielzeit für sich entschieden, erwartete die Zuschauer ein weiteres wichtiges Rugby-Spiel. Gekämpft wurde um den dritten Platz in der Regionalliga Hessen. Die bisher Drittplatzierten vom RK Heusenstamm II empfingen die derzeit Viertplatzierten aus Darmstadt-
Während in der Hinrunde auf Darmstädter Boden die Heusenstammer den besseren Tag erwischten, gingen die Darmstädter dieses Mal vom Ankick an in die Offensive, im festen Willen, die Schmach vom Hinspiel vergessen zu machen. Bereits in der zweiten Minute konnte der die Position der Nummer Acht wieder einmal hervorragend interpretierende Williams das erste Mal im Malfeld der Gäste einlaufen.. Die Erhöhung von Schluss Gringel gelang nicht. Für diesen war durch ein unglückliches Tackle auf den Solar Plexus, infolgedessen er ohnmächtig vom Platz getragen wurde, das Spiel bereits nach sieben Minuten beendet. Dadurch kam es zu einer kuriosen Situation. Die Darmstädter, die normalerweise den Luxus haben, zwei Placekicker mit „unterschiedlichen Füßen“ auf die Stangen schießen lassen zu können, hatten nun keinen mehr, da der zweite Placekicker Roberts nicht mit nach Heusenstamm reisen konnte. Den nächsten Versuch von Schumacher, der in der zwölften Minute einen Befreiungstritt der Heusenstammer aus deren eigenen 22 abwehrte und sich auf den ins Malfeld rollenden Ball schmiss, versuchte Innendreiviertel Zinni zu erhöhen – per Dropkick. Auch dies gelang nicht. Nur drei Minuten später tankte sich Darmstadts Prop Strutz zum dritten Versuch in die Endzone durch. Dieses Mal übernahm Darmstadts anderer Innendreiviertel Maifat die Verantwortung – und scheiterte ebenso. Wieder dauerte es nur vier Minuten, bis die nächsten Punkte auf Darmstadts Seite zu verzeichnen waren. Der neue französische Dritte-Reihe-Spieler Cayé, den Darmstadt leider bereits in drei Monaten wieder verlieren wird, belohnte sich nach 19 Minuten für ein gutes Spiel und seine Mannschaft mit einem offensiven Bonus-Punkt. Ein neuer Placekicker musste ran. Der vierte und letzte Auserwählte war Nummer Acht Williams, der endlich das Ei durch die Stangen jagte. Darmstadt bestimmte zu dieser Zeit das Spiel-Geschehen. So dauerte es wieder nur fünf Minuten, bis Gedrängehalb Lorenzatti den Spielstand nach einem misslungenen Erhöhungstritt auf 27:0 aus Darmstädter Sicht hochschraubte. Endlich begann auch Heusenstamm aggressiver und vor allem effektiver zu spielen und konnte prompt in Person ihrer Nummer 21 eine Lücke in Darmstadts Verteidigungslinie ausnutzen, um das erste Mal zum Versuch abzulegen. Nummer 20 erhöhte vom Tee. Nur vier Minuten später konterte Darmstadt aber wieder durch Williams, bevor Maifat in der 36. Minute mit einem erhöhten Versuch den Halbzeitstand von 7:39 markierte.
Die zweite Hälfte begann Darmstadt mit 14 Spielern, nachdem Darmstadts Zweite-Reihe-Spieler Parenti gegen Ende der ersten Hälfte mit einer gelben Karte auf die Strafbank verwiesen wurde. Auch Heusenstamm sollte später durch eine rote Karte einen Spieler verlieren. Zusätzlich verlor Darmstadt ihren Prop Strutz durch eine Knöchel-Verletzung. Mit Beginn der zweiten Halbzeit konnte man meinen, dass Darmstadt mit dem scheinbar komfortablen Vorsprung im Rücken den Schlendrian einziehen ließ. Bereits eine Minute nach Wiederanpfiff legte erneut Heusenstamms Nummer 21 einen Versuch, der erhöht werden konnte. Zwei Minuten später konterte Darmstadt aber bereits mit einem Versuch von Maifat, der nach nur zwei Minuten den nächsten folgen ließ. Beide konnte Williams erhöhen. Nun verlief das Spiel deutlich abwechslungsreicher. Nach einer kurzen Hochphase der Gäste gelang es Heusenstamm erneut, die Darmstädter zurückdrängen. Innerhalb von nur vier Minuten erspielte sich Heusenstamm mit zwei weiteren Versuchen – durch die Nummer 7 und die Nummer 18 – ihren offensiven Bonus-Punkt, der im direkten Duell mit Darmstadt noch wichtig werden könnte. Eine Erhöhung gelang und sollte die letzten Heusenstammer Punkte an diesem Nachmittag markieren. Darmstadt wiederum konnte noch zwei Mal – in der 68. und 78. Minute – ins gegnerische Malfeld laufen, beide Male durch Verbinder Löffler, der sich dafür belohnte, dass er die Darmstädter Dreiviertelreihe ein ums andere Mal hervorragend in Szene setzte. Beide Erhöhungen misslangen und beließen den Endstand bei 26:63.
Darmstadt ist nun wieder mit drei Punkten vor Heusenstamm. Diese haben zwar noch ein Spiel mehr im Kalender, müssen aber sowohl gegen Offenbach, als auch gegen die Eintracht ran, die die Regionalliga Hessen derzeit dominieren. Ihre Saison werden sie in Gießen abschließen. Darmstadt muss ebenfalls gegen die Eintracht spielen, wird aber nächste Woche erstmal Marburg empfangen. Die Regionalliga Hessen bleibt nicht nur im Kampf um den Titel, sondern auch im Duell um den dritten Platz spannend.
Für Darmstadt spielten:
1. Strutz, 2. Bloom, 3. Leibold, 4. Szimeth, 5. Parenti, 6. Cayé, 7. Estève, 8. Williams, 9. Lorenzatti, 10. Löffler, 11. Schumacher, 12. Zinni, 13. Maifat, 14.. Bank, 15. Gringel, 16. Brini (in der 53. Minute für Bloom), 17. Seip (in der 46. Minute für Bank), 18. Mitchell (in der 64. Minute für Cayé), 19. Koltlyarskyy (in der 53. Minute für Estève), 20. Waitaiti (in der 7. Minute für Gringel), 21. Dachauer (in der 41. Minute für Strutz), 22. Messager (in der 64. Minute für Waitaiti) |
