Sorry Christoph und Thorsten, eure Diskussion zu stören, aber um euch zu korrigieren: Die King Protea ist im Rugby kein Apartheids-Symbol, geschweige denn ein Symbol der Weißen - ganz im Gegenteil.
Vor deKlerk's Wandel gab es in Südafrika im Prinzip 3 Rugbynationalmannschaften: Die bekannteste hatte den Springbok auf dem Trikot und war (nur) fast zwingend Weißen vorbehalten (es gab schon während der Apartheit vereinzelt Nicht-Weiße im Bokke-Trikot). Die zweite, auch relativ regelmäßig spielende "Nationalmannschaft", waren die Panthers mit einem Leoparden als Symbol, die die Mannschaft der Schwarzen waren. Und die dritte, die relativ selten gespielt hat, waren die King Proteas mit, wie der Name vermuten lässt, der King Protea als Wappen auf dem Trikot, die aus Spielern bestanden, die das sind, was man in SA wohl "Cape Coloured" nennt. Hab dazu einen hochinteressanten Artikel gelesen, wo sich der Autor wundert, warum man, wenn man ein Symbol ersetzen will, dass für Rassentrennung im Sport steht, ausgerechnet ein anderes Symbol verwendeen will, dass für Rassentrennung in ein und demselben Sport steht.
Insgesamt ist das Thema "Politischer Einfluß" der einzige Bereich, wo das Rugby sich am Fussball ein Beispiel nehmen sollte: Die FIFA belegt mit brutalster Konsequenz jedes Land sofort mit einem Bann aus allen Wettbewerben, wenn die Politik sich einmischt. Eine Entscheidung, wie PdV auf Grund seiner Hautfarbe zum Trainer zu machen oder Rassen-Quoten zu verlangen, würde bei der FIFA niemals akzeptiert. Und weil das jeder weiß, traut sich auch kein Regime, sich mit der FIFA anzulegen - die Drohung reicht in 99% aller Fälle. Ausnahmen gibt es höchstens in Extremfällen wie Nordkorea oder Myanmar.
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