@Torsten Schmidt
Der Skandal bei den Springboks ist und bleibt die aktive politische Einflussnahme auf banale rein sportliche Angelegenheiten.
In Deutschland entscheidet ja auch keine Regierung, wie der "offizielle" Spitzname von Nationalmannschaften lautet, und wie deren Trikots gestaltet sind.
Dass dieses Verhalten jedoch in Südafrika und selbst von vielen hier als normal angesehen wird, ist schon sehr verwunderlich und traurig.
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Seit der Professionalisierung spielt Tradition nur noch sehr eingeschränkt eine Rolle (Teambesitzer, künstliche Franchises). Das Problem wird sehr deutlich, wenn man sich die Zuschauerzahlen in Neuseeland und Wales anschaut, wenn es um den ITM Cup, das Super Rugby oder die Pro12 geht. Dort sind die Stadien in diesen Wettbewerben oft nur zu 1/3 gefüllt, obwohl diese beiden Länder als absolut rugbyverrückt gelten.
In England und Frankreich sehe ich die Gefahr einer riesigen Finanz- und Spekulationsblase in Sachen Rugby. Was ist, wenn das große Geld der suggar daddys irgendwann ausbleibt, oder stark zurückgefahren wird? Sind diese ganzen Projekte wirklich nachhaltig gebaut? Die Folgen sieht man ja an diversen Insolvenzverfahren und dem Niedergang des Kunstproduktes Stade Francais (nur knappe Verhinderung eines Zwangsabstiegs wegen einer Quasi-Insolvenz, anhängige Starfverfahren).
Wenn man sich die verzweifelten Abwehrkämpfe der verschiedenen Fangruppen im Fußball ansieht, ist es schon ziemlich traurig, wie passiv sich die Rugbyfans nach 1995 verhalten haben.
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