Tja. Wie wohl von den meisten Beobachtern erwartet, haben die All Blacks den Titel gewonnen. Verdient, wie ich finde, wenn man sich auf ihre Gesamtleistung während dem Turnier bezieht. Ihre finale Darbietung war aber weniger glanzhaft. Die Aufregung und die Last schienen wohl zu stark. Selten habe ich die Neuseeländer zudem so viele Punkte liegen lassen. Sie hätten viel deutlicher gewinnen können.

Frankreich hat sich unerwartet gut geschlagen und war den Gastgebern ein ebenbürtiger Gegner, wie ich finde. Ein wenig taten sie mir am Ende dann auch Leid. Vor allem, als Trinh-Duc so unglücklich vorbei schoss und damit die letzte Chance auf eine Führung vergab.

Les Bleus haben vielleicht während des Turniers neben guten Spielen auch miserable Partien gespielt, konnten aber in den entscheidenden Momenten immer wieder beweisen, dass sie trotz ihrer Launen doch die besten Europäer sind, wenn es um Rugby geht.

Ich freue mich daher für die Kiwis, dass sie zurecht den Titel holen konnten und ihrer Nation damit einen Hoffnungsschimmer geschenkt haben, der das sympathische Land vielleicht besser durch die Katastrophen dieses Jahres bringen wird. Und ich freue mich, dass die Franzosen das Spiel spannend gemacht haben. Ich wünsche mir, dass sie bei der nächsten WM den Titel holen, auch wenn's neue Spieler sein werden, da in vier Jahren ein Großteil des jetzigen Kaders eventuell nicht mehr im "richtigen Alter" sein wird. Es wäre jedenfalls aus europäischer Sicht toll, wenn auch mal aus der Nordhemisphäre eine Mannschaft den Pokal gewinnt.

Soweit mein bescheidenes Fazit zum Ausgang dieser Weltmeisterschaft.