Blöderweise wird auch das deutsche Rugby das Pferd richtig rum aufzäumen müssen, so wie alle anderen Sportarten in Deutschland auch. Das heißt, erst Leistung erbringen, dann Kohle einfahren.
Alle anderen Mannschaftssportarten, die in Deutschland von Investoren unterstützt werden (und im Fernsehen übertragen werden) haben zuerst Leistung gebracht, in dem Sie eine attraktive Liga aufgebaut haben und somit breites Interesse geweckt haben, sind dadurch berechtigtermaßen ins Fernsehen gekommen und haben dann letztendlich Investoren an Land gezogen. Lange vor Hoffenheim hat die SAP ja schon die Adler Mannheim aus dem Boden gestampft und zum Spitzenklub gemacht - eber erst nachdem sich die DEL nach einem ersten fast ruinösen Fehlschlag als Zuschauermagnet etabliert hatte. VW ist dann mit Wolfsburg dem Beispiel gefolgt, nur dass die erst in den Fussball und dann ins Eishocke sind. Gleiches gilt für die Rhein-Neckar-Löwen oder die Handballer des HSV (hier hat man zwar einen Traditionsnamen, aber eine komplette Plastik-Kunst-Mannschaft aus mit der Kohle von Großinvestoren zusammengekauften Söldnern ist/war das zu Beginn des Revivals trotzdem): Erst hat sich der deutsche Handball attraktiv aufgestellt, dann kamen die Investoren. Und zuletzt der Basketball: Nach holperigem Beginn der Überarbeitung der Liga mit (Beinahe-)Ruin einiger Vereine ist die BBL eine hochattraktive Liga und Uli Hoeneß (der was von Investment im Sport versteht) geht das vielzitierte Festgeldkonto an, um deutsche Spitzenspieler zu holen und mit der BB Abteilung des FC Bayern ein neues Zugpferd zusammenzustellen.
Eine Liga einer Mannschaftssportart, die noch komplett vor sich hinstümpert und trotzdem ins Fernsehen und den Fokus von Investoren geraten ist, wäre völlig einzigartig. Auch Rugby wird erst attraktiv werden müssen und dann auf Kohle hoffen dürfen, so hart das auch klingt. (Und kommt mir nicht mit der NFL Europe als Gegenbeweis dass es auch anders geht und Kohle & Fernsehpräsenz vor Leistung kommen kann, das war keine Liga, sondern ein Unternehmen. Die AF Bundesliga hatte davon wenig bis gar nix). Leute, die erfolgreich professionelle Strukturen aufbauen, kriegen Medienpräsenz und Investorengelder. Leute, die mit Vereinsmeierei rumstümpern, kriegen nix und dürfen auf den Erbonkel aus Amerika hoffen. Klingt in meinen Ohren eigentlich fair