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Alleine, dass für einige hier Profitum sowie Kommerz und die untrennbar zusammengehören, ist schon bezeichnend.
Die Mannschaften in der deutschen Fußballbundesliga (außer Hoffenheim, Leverkusen, Wolfsburg) kommen auch ohne Investoren (Besitzer) und Mäzene aus. Es gibt dort auch keine Sponsorennamen für Mannschaften und den Wettbewerb, trotzdem viel Kommerz und Profitum.
Hängt doch irgendwie zusammen, oder?
Wenn niemand ein kommerzielles Interesse an einer Sportart hat, wird auch niemand die Mittel zur Verfügung stellen, die für Profisport notwendig sind.
Wie sind denn bitte viele Sportvereine in Europa groß geworden? - Dadurch dass sie finanziell unterstützt wurden, von Firmen oder Einzelpersonen. z.B. Manchester United war der Verein einer Eisenbahngesellschaft. Das war vor über hundert Jahren und diese Vereine sind durch gutes Management oben geblieben. Wenn sie jetzt durch Mismanagement zusammenbrechen sollten oder von anderen Vereinen abgelöst werden, dann ist das eine ganz normale Marktentwicklung. Und Profisport ist nun mal ein Markt.
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In der Magners League und im Super Rugby gibt es zwar Sponsorennamen für die Ligen und bei den südafrikanischen sowie australischen Mannschaften, aber keine Investoren (außer bei den Rebels). Also gab es und gäbe es diese beiden Profiwettbewerbe!!! auch ohne Investoren (Besitzer).
Irre ich mich oder war nicht der Auslöser für den Übergang zum Profitum 1995, dass ein Investor geplant hatte eine Profilga mit den damaligen Superstars einzuführen? Und hat sich nicht erst vor kurzem ein Investor bei Lions in Südafrika eingekauft?
http://www.bbc.co.uk/news/world-africa-12039784
BTW: Die ganzen Neuseeländischen Super 15 Teams sind Kunstgebilde, die 1995 für die damalige Super 12 geschaffen wurden. Alle von ein und demselben Autohersteller gesponsort.
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Wenn eine Mannschaft durch jahrelange gute und erfolgreiche Arbeit, ohne hilfe eines Investors/Besitzers oder Mäzens, sich eine finanzielle und sportliche Vormachtstellung schafft, habe ich damit kein Problem.
Ich auch nicht. Ich habe aber auch kein Problem damit, wenn ein Verein mit Hilfe eines Investors oder Mäzen gute Arbeit leistet und nach oben kommt.
Das eine schließt das andere nicht aus. Übrigens sind Investoren und Mäzene verschiedene paar Schuhe. Was ist daran verwerflich, wenn jemand, der das Geld hat, seinen alten Verein unterstützt und so zum Mäzen wird?
Auch gegen jemand der ernsthaft investiert und nicht nur Geld aus dem Verein ziehen will, kann man nicht wirklich viel sagen.
Ein Mäzen oder ein Investor kann auch die Mittel zur Verfügung stellen, um überhaupt erst Arbeit auf einem gewissen Niveau zu leisten. Die Frage ist, wie das Geld angelegt wird.
Diese Holzschnittartige Argumentation, Kommerzialisierung ja -Investoren nein, ist mir zu Platt.
Wenn ein Verein schlecht arbeitet, wird er sich langfristig nicht halten können, mit oder Investor. Da soll es unter anderem auch im dt. Rugby Beispiele geben
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Es ging hier nicht primär um Deutschland, sondern die Situation im Allgemeinen. Ich verfolge so gut wie gar nicht das deutsche Rugby. Warum auch? Es gibt deutlich besseres Rugby wo anders zu sehen.
Das dem so ist, liegt auch daran, dass dort der Sport professionalisiert und kommerzialiert ist.
Ich stimme Dir voll zu, dass die Kommerzialisierung im Rugby teilweise Auswüchse annimmt, die mehr als bedenklich sind.
Es besteht die Gefahr, dass der Sport damit gegen die Wand fährt.
Nur das Niveau des Shamateurisms der 80er und 90er Jahre will auch keiner mehr sehen. Der Preis für den heutigen Standard in den Topligen ist die Kommerzialisierung.
Wenn Rugby wirklich ein globaler Sport werden will, wird es Leute brauchen, die außerhalb der Topnationen in Rugby investieren. Sonst werden die kleinen Nationen nie die Lücke schliessen können und der Sport wird nicht gegen die Konkurrenz bestehen können. Das ist die Krux, mit der wir uns auseinandersetzen müssen.