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Mit Rugby werden auch Milliarden umgesetzt...Auch in Deutschland sollte man sich ENDLICH vom Gedanken, dass Rugby ein Amateursport ist verabschieden. Leider ist das wohl noch in einigen Köpfen drin und wird auch nicht so schnell verschwinden.
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interessant, aus der dt. situation die rugbynationen und die entsprechende entwicklung des rugbys dort zu kritisieren ... ganz einfach keine 6 nations, keinen heineken cup, keine wm etc schauen - der stille protest vor dem stummen bildschirm ...
Ich propagiere hier mit Sicherheit nicht Rugby als Amateursport, da ich für das Profitum bin. Die Frage ist nur, ob man es mit dem Kommerz so auf die Spitze treiben muss. Ich habe etwas gegen Investoren (Besitzer) und Mäzene. Alleine, dass für einige hier Profitum sowie Kommerz und die untrennbar zusammengehören, ist schon bezeichnend.
Die Mannschaften in der deutschen Fußballbundesliga (außer Hoffenheim, Leverkusen, Wolfsburg) kommen auch ohne Investoren (Besitzer) und Mäzene aus. Es gibt dort auch keine Sponsorennamen für Mannschaften und den Wettbewerb, trotzdem viel Kommerz und Profitum.
In der Magners League und im Super Rugby gibt es zwar Sponsorennamen für die Ligen und bei den südafrikanischen sowie australischen Mannschaften, aber keine Investoren (außer bei den Rebels). Also gab es und gäbe es diese beiden Profiwettbewerbe!!! auch ohne Investoren (Besitzer).
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Ohne das Pay-TV gäbe es keine Super 15, keine Tri-Nations, das sollte man auch berücksichtgen...Ich möchte guten Rugby sehen, um das geht es mir. Wenn mir dies das Pay-TV bieten kann.
Wo habe ich etwas generell gegen das Pay-TV geschrieben? Ich habe nur bezweifelt, ob das derzeitige Konzept aller Pay-TV-Sender in Sachen Sport (möglichst alle Spiele zeitversetzt live zu zeigen) wirklich vorteilhaft ist. Diese Übersättigung führt zu einer Abwertung des "Produkts" zum billigen fast food.
Es kann mir doch keiner erzählen, dass jemand die Super 14 von Freitag morgens bis Samstag abends komplett geguckt hat. Die Zeitverschiebung kommt noch hinzu. Auch bei anderen Wettbewerben braucht mir doch keiner zu erzählen, dass er jedes Wochenende jeweils alle Spiele aller Wettbewerbe guckt (wenn doch, tut dieser jemand mir wirklich leid). Warum auch? Otto-Normalfan hat, anders als Eventfans, nur eine Lieblingsmannschaft. Da kann man sich die anderen Spiele auch in der Zusammenfassung reinziehen. Man sollte die Spiele einfach (außer bei Zeitverschiebung) zeitgleich zeigen, mit einer Auswahlfunktion. Bei den Six Nations, Tri Nations (ist ja sowieso immer nur ein Spiel) und WMen sieht es natürlich anders aus, da ist es aber auch kein Dauerzustand.
Habt ihr euch schon einmal gefragt, warum ausgerechnet in Neuseeland und Wales die Zuschauerzahlen in den Stadien so im Keller sind (bei ML, Super Rugby, NPC)? Übrigens, dies gilt in NZ auch für Rugby im Pay-TV.
Außerdem könnte ich auch gut auf Tri Nations verzichten, in denen die All Blacks jedes Jahr dreimal gegen SA und AUS antreten + noch ein Spiel gegen AUS. Ein weiterer Fall durch Übersättigung (siehe die miesen Zuschauerzahlen im 4. und unwichtigen Bledissloe-Cup-Spiel). Zum Glück sind die Pumas im Anmarsch.
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Was bitte ist an Aufnahmen aus den Kabinen schlimm, was an Interviewes auf dem Feld? In der NRL is das gang und gäbe.
Ich habe nichts gegen ein Interview nach dem Spiel. Wo aber ist der Mehrwert und Erkenntnisgewinn bei Kabinenaufnahmen und 30sekündigen Interviews während des Spieles oder in der Halbzeit? Genau, es gibt keinen.
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Außerdem kann ich hier in Deutschland keine "Übersättigung" von Rugby im TV sehen (6 Nations laufen wohl wieder auf keinem deutschen Sender). Also gerade wir hier müssen da noch in Sachen TV und Kommerz viel aufholen, bevor wir uns ärgern.
Es ging hier nicht primär um Deutschland, sondern die Situation im Allgemeinen. Ich verfolge so gut wie gar nicht das deutsche Rugby. Warum auch? Es gibt deutlich besseres Rugby wo anders zu sehen.
Ihr wollt das Pferd von hinten aufzäumen. Erst das Geld, dann der sportliche Erfolg. So läuft es nur leider meistens nicht.
Wo es so läuft (z. B. Toulon, Stade Francaise, Racing, Saracenes) ist dies grob unsportlich. Der Erfolg wird erkauft. Warum sollte ich dann noch Rugby/andere Sportarten gucken, wenn sowieso feststeht, dass der mit der dicksten Kohle sowieso gewinnt? Damit wir uns nicht falsch verstehen, mir geht es um nicht selbsterwirtschaftetes Geld. Wenn eine Mannschaft durch jahrelange gute und erfolgreiche Arbeit, ohne hilfe eines Investors/Besitzers oder Mäzens, sich eine finanzielle und sportliche Vormachtstellung schafft, habe ich damit kein Problem.
Außerdem wirtschaften einige Top 14 Clubs aber mal richtig mies. Irgendwann wird die Blase platzen und dann sieht es für viele ziemlich düster aus.
Jetzt zur deutschen Situation:
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dann ist der derzeitige status quo des dt. rugbys für dich ja völlig in ordnung!?
In gewisser Weise ja, denn es fehlt die Basis für eine Professionalisierung. Rugby ist weder in der deutschen Gesellschaft verankert, noch Breitensport, noch erfolgreich. Man muss unten anfangen und eine solide Basis schaffen (mehr Vereine, Spieler, Trainer, Schiedsrichter, Zuschauer, ausländisches! Rugby im TV - bloß kein deutsches, das schreckt eher ab), dann könnte sich auch Erfolg einstellen, der zum Profitum führt. Aber wie oben erwähnt, wollt ihr das Pferd von der falschen Seite aufzäumen, ohne eine solide Basis, was meistens zum Crash führt. Solange es keine Bedingungen dafür gibt, muss die aktuelle Situation akzeptieren.