Wenig Beachtung fand hier bei TotalRugby.de meines Erachtens bisher der Rugbysport in Asien. Passender Weise findet sich allerdings in der aktuellen Ausgabe des renommierten Magazins "Rugby World" ein Artikel über die Entwicklungen in Asien und speziell in Japan, dem wohl wichtigsten Vertreter unter den aufstrebenden Rugbynationen.
Japan hat erneut die "Asian 5 Nations"-Meisterscharft gewonnen und sich souverän für die WM im kommenden Jahr qualifiziert. Beachtlich ist der immer weiter wachsende Abstand zwischen Japan und seinen Nachbarländern und die Ergebnisse während des Turniers. Die Siege gegen Kasachstan (101:7) und das eigentlich erfahrene Team aus Hong Kong (94:5) etwa sind zwei extreme Beispiele für die Unterschiede.
Es stellt sich daher in dem Artikel die Frage, wie es nun weiter gehen wird, mit Rugby in Japan. Die Qualität des japanischen Spiels ist enorm, das Können groß, die Stärken wachsend. Die japanische Profiliga funktioniert bestens und nun geht es darum, wie es mit dem Kaiserreich und dem Ei weitergehen soll...
John Kirwan, der Cheftrainer der Japaner, bemängelt, dass Rugby zu horizontal organisiert sei. Sämtliche Turniere seien in sich geschlossen. Seiner Meinung nach sollte beispielsweise offen sein, wer in einem Nationenturnier, wie etwa dem "Asian 5 Nations" oder den "Tri Nations" mitmacht. Der schlechteste Teilnehmer sollte immer gegen den Besten einer anderen Division/Ebene antreten und der Gewinner quasi "aufsteigen".
Für Kirwan steht zudem außer Frage, dass Japan in 2019 unbedingt den Titel des Weltmeisters holen muss, damit der Rugbysport in Japan nachhaltig und ungebrochen Fuß fast und sich somit für die Ewigkeit etabliert. Denn noch fehlt ein wenig, um mit Baseball und Sumo gleich zu ziehen, zumal der "Konkurrent" Fußball nicht schläft.
Ich teile einige Ansichten, die in dem Artikel geäußert werden und denke auch, dass mehr "Offenheit" der ganzen Sache gut täte. Die Abgrenzung der etablierten und bereits seit langer Zeit guten Teams zu den "Newcomern" hat zwar gute Gründe, aber auf die Dauer entstehen dadurch auch Nachteile. Im Fußball jedenfalls, um mal wieder das Fass mit der runden Pille auf zu machen, gibt es eine solche Mehrklassengesellschaft nicht und somit sind Spiele zwischen kleinen Fußballnationen und den Großen eben keine Seltenheit, während im Rugby die Großen oftmals ihre Amateurkader schicken, mit dem Gedanken, die Profis würden den Gegner sowieso zerschmettern.
Was meint ihr? Wäre schön mal wieder eine Diskussion dieser Art hier zu führen.