Macht mal halblang, ich finde ja sonst die negative (weil einseitige) Berichterstattung auch unerfreulich und journalistisch schlechte Arbeit, aber gegen den Artikel hier kann ich eigentlich nichts sagen: Er beschreibt ziemlich objektiv, dass sich der Spieler eine äußerst brutale Tätlichkeit geleistet hat, und das ist ja nunmal nicht zu bestreiten. Der Artikel stellt aber auch klar, dass eine solche Aktion auch im vermeintlichen Brutalo-Sport Rugby in keinster Weise akzeptiert wird und wenn so etwas doch vorkommt, drakonische Strafen ausgesprochen werden. Wer keine Ahnung von Rugby hat und das liest, bei dem bleibt doch nicht nur hängen "Rugby ist eben doch brutal" sondern auch "Respekt, die greifen wenigstens durch", schließlich ist 70 Wochen um deutlich über ein Jahr länger als Sperren, wie sie etwa der große Bruder FIFA selbst bei den brutalsten Körperverletzungen verhängen würde. Würde die FIFA auch nur annähernd diese Maßstäbe ansetzen, dann wären die Karrieren von Toni Schumacher (gegen Patrick Battiston), Roy Keane (gegen Alfie Haland) oder in jüngerer Vergangenheit Martin Taylor (gegen Eduardo da Silva) mit lebenslänglichen Sperren beendet gewesen!
Hätte der Focus über das Foul berichtet, wäre es eine skandalös einseitige, hetzerische Berichterstattung gewesen. Der Bericht über das strikte Vorgehen gegen Tätlichkeiten (dass anderen Sportverbänden als Musterbeispiel gelten kann) und die vollkommene Inakzeptanz solcher Tätlichkeiten ist eigentlich eine faire Berichterstattung.
Was allein fehlt ist natürlich der Hinweis, dass die Tätlichkeit bei Ferris zu keiner schwereren Verletzung oder gar bleibenden Schäden geführt hat, sondern die Sperre schon für den Versuch verhängt wurde, eine solche Verletzung zu verursachen.
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