Mit dem Start der Saison 2010/2011 müssen sich die französischen Rugbyvereine an ein salary cap von £7.1m ( ca. 8 Millionen €) halten.
Das kommt englischen Vereinen, die sich an ein salary cap von £4m (ca. 4,5 Mio€) halten müssen, sehr entgegen, bedeutet allerdings auch ein drastisches Umdenken bei Vereinen wie Stade Francais, die jährlich ca. 22,5 Mio€ an Gehältern zahlen.
Generell haben soweit ich weiß sehr viele TOP 14 Vereine ein höheres Budget als die besagten 8 mio€, was also Einschränkungen bei fast allen Vereinen bedeutet.

Was haltet ihr davon?
Ich halte davon eher weniger, da ein erfolgreicher, finanzstarker Rugbyverein (z.B. SF,Toulouse)so doch kaum in der Lage sein kann, eine Menge guter Spieler unter Vertrag zu nehmen und weiterhin konstant an der Spitze zu spielen, wenn eher schwache Vereine sich genauso die "Stars" leisten können.

Wie soll ein Verein seinen Kader verbessern, wenn die finanziellen Möglichkeiten so stark eingeschränkt werden?
Wilkinson oder Steyn kosten eben ca. 700.000€ pro Saison.
Die Folge wird wohl sein, dass sich jeder Verein 1-2 Hochkaräter leisten kann und ansonsten eher nur "normale" Spieler.
Ein Starensemble á la Toulon wird es wohl so kaum noch geben.

Quelle

Eine Lohnobergrenze finde ich schon gut, allerdings sind die 8 Millionen Euro zu niedrig angesetzt, 16-18 Millionen fände ich angebrachter!

So wird das nicht kommen. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Beispielsweise werden die Vereine dann mit Sponsoren günstige Verträge aushandeln, wenn die im Gegenzug mit den Spielern gut dotierte Werbeverträge unterzeichnen. Es wird immer einen Weg geben, solche Salary Caps zu umgehen. Macht das Ganze nur etwas komplizierter.

Ein richtiger Schritt, wie ich finde. In letzter Zeit haben zu viele Vereine aus der Top 14 nur auf ihre Besitzer gesetzt. Somit verlor man an einigen Stellen jedes Maß bei Transfers und Gehältern von Spielern. Man muss sich ja nur mal die Beispiele von Bourgoin und Montpelliere anschauen, die enorme wirtschaftliche Probleme haben bzw. hatten.

Andererseits hat Uli Byszio natürlich recht. Die Vereine werden schon Wege finden, wie sie diese neue Regel umgehen können. So haben es schon die Newcastle Falcons bei der Verpflichtung von Carl Hayman gemacht. Hier hat nämlich ihr Hauptsponsor, die Bank Northern Rock, den Großteil seines Gehaltes übernommen. Somit wurde er zu einem der bestbezahltesten Spieler weltweit.

Also Mongo und Caucaunibuca, die französischen Vereine werden auch nach der Einführung dieser Gehaltsobergrenze noch genügend Starspieler unter Vertrag nehmen können. Gerade, wenn man berücksichtigt, dass die neue Gehaltsgrenze das doppelte des salary caps der Guinness Premiership beträgt.

Auf der Seite der französischen Liga sind die Budgets der Clubs zu finden. Interessant find ich auch die Entwicklung.
http://www.lnr.fr/Menus.asp?CR=16355&CSR=75640

Direction national d'aide et de contrôle de gestion

Den Schritt zu einem Salary Cap finde ich mutig. Noch besser wäre ein Financial Fair Play, mit einem europaweiten Lizenzierungsverfahren wie es die UEFA einführen möchte.

Noch viel interessanter, als die neue Gesamtgehaltsobergrenze, ist meiner Meinung nach die Regelung, dass nächste Saison 50% der Spieler eines Kaders von Mannschaften in der Top 14 einheimische Spieler sein müssen. Ab der Saison 2012/2013 steigt die Quote sogar auf 60%.
Ein Spieler fällt unter die Quote, wenn er mindestens fünf Spielzeiten beim französischen Rugbyverband gemeldet ist, bevor er 21 wird, oder, falls er schon zwischen 16 und 21 ist, drei Spielzeiten in einem anerkannten Trainingscenter verbracht hat.

Dies können findige Vereine natürlich auch wieder aushebeln. Wahrscheinlich holt man sich dann einfach schon früher mehr Jugendspieler aus anderen Nationen in ihre Akademien.