Schönes Video, danke für den Link!

Der Rugbysport ist in Polen in der Tat trotz wenig verfügbarem Geld und immer noch niedrigerem Spielniveau sehr gut organisiert. Die Topspiele der ersten Liga (Ekstraklasa) werden im rechtlich-öffentlichen Fernsehen TVP 3 übertragen und im nordpolnischen Gdingen wird mittlerweile an einem eigens für Rugby entworfenen Stadion mit riesiger Tribüne gebaut.

Die hier bereits erwähnte Fernsehübertragung wichtiger Länderspiele im Pay-TV-Sender Polsat Sport und dem privaten und frei verfügbaren Sender TV 4 locken zudem seit einiger Zeit immer mehr Leute an, auch wenn's überwiegend bisher wohl nur interessierte Zuschauer sind.

Der Faktor Ausland ist in der Tat ein entscheidender! In Irland sind die dort arbeitsbedingt lebenden Polen die größte "Minderheit". Die Familien versuchen ihre Kinder stark in die Gesellschaft zu integrieren. Man vermutet aber, dass ein Großteil wieder in die Heimat zurück kehren wird. Schon jetzt erlebt man in Polen viele Rückkehrer, die nicht nur Geld für ihre Familie mitgebracht haben, sondern auch reicher an Erfahrung geworden sind. All dies wird zwangsläufig in den polnischen Alltag überfließen und auch den Sport beeinflussen.

In einer sowieso schon global denkenden und vernetzten Welt, sollten auch meiner Meinung nach Ländergrenzen überwunden werden. Im Fußball ist es nicht anders. Unsere Nationalmannschaft lebt quasi von seinen polnischstämmigen Sturmspielern, Ausnahmetalenten mit Wurzeln in Afrika oder Asien. Diese sind zwar größtenteils in Deutschland aufgewachsen, aber sie in den Kader zu holen war ein ähnlich großer Akt, wie der Schritt, im Ausland lebende Spieler zu integrieren. Bis in die 1990er nämlich hat man sich beim DFB gesträubt Fußballer mit ausländischen Wurzeln ein zu berufen. Wenn in Deutschland im Rugby ähnlich vorgegangen würde, wie derzeit in Polen, könnte man sicherlich viele neue Spieler mit hohem Rugbykönnen für sich gewinnen, was dem Sport weiterhelfen könnte.