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Willkür in Nordrhein Westfalen (1 Leser) (1) Gast
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THEMA: Willkür in Nordrhein Westfalen
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Willkür in Nordrhein Westfalen vor 15 Jahren, 3 Monaten
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Am vergangenen Wochenende hat der Rugby Club Hürth seine erste Mannschaft aus dem Spielbetrieb der Regionalliga in NRW abgemeldet und möchte in der Zukunft nur noch in der Verbandsliga spielen. Schade für diesen Traditionsverein und man möchte ihm alles Gute für die Zukunft wünschen.
Der Vorstand vom Rugby Verband NRW hat kurzfristig entschieden, ein neugegründetes Team, die Münster Marauders, ein Army Team, in die Liga mit aufzunehmen. Die hätten vorher in der Verbandsliga spielen sollen.
Aus dieser ist dieses Jahr Solingen in die Regionalliga aufgestiegen. Sie haben sich knapp gegen Essen durchsetzen können.
Essen ist nun mit zwei Teams in der Verbandsliga vertreten.
Ich frage mich, warum man den sportlich nur knapp gescheiterten Essener nicht die Möglichkeit gibt in der Regionalliga zu spielen. Warum eine Armymannschaft? Ich nenne dies einfach nur Willkür!
Klar, diese Marauders werden in Bestbesetzung bestimmt den ein oder anderen Kantersieg einfahren,aber warum gibt man diesem Team dann die Möglichkeit, welches eine hohe Fluktuation hat, höher zu spielen, als einem Team, welches eine stetige Leistung bringt ohne Spielerwechsel. Ein Team aus Spielern aus Deutschland, die auch hier bleiben und nicht nach ein paar Monaten Armeedienst wieder weg sind.
Sollte man nicht eher Wert drauf legen, Spieler zu fördern(durch eine höhere Spielklasse), die auch in Deutschland bleiben?
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(Benutzer)
Jugend
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Aw: Willkür in Nordrhein Westfalen vor 15 Jahren, 3 Monaten
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Zugegebener Maßen ohne die weiteren Hintergründe zu kennen gebe ich dir hier eines zu bedenken:
In deutschen Regional-Ligen und vorallem Verbandsligen tummeln sich eine erhebliche Anzahl von Vereinen, bei denen die Mehrheit der Spieler nie eine anständige Rugbyausbildung erhalten haben. Klar sind diese Vereine die Keimzellen eines zukünftigen Erfolges, aber gegenwärtig ist das Level mangels ordentlichem Aufbautrainings noch unterirdisch (das ist keine Kritik, aller Anfang ist schwer, dass wissen wir alle).
Wenn man dann aber plötzlich ein neues Team hat, bei dem man ein hohes Maß an Fitness (unterstelle ich einem Army-Team einmal) sowie Rugbyverständnis und -erfahrung (unterstelle ich ebenfalls, sollte es sich um eine Mannschaft der Britischen Armee handeln) vorhanden ist, so trifft den zuständigen Verband eine Fürsorgepflicht. Man muss sich eine solche neue Mannschaft anschauen und sich überlegen, ob es aus Sicht der Spielersicherheit verantwortbar ist, sie auf nahezu unausgebildete Spieler (wie man sie in der Verbandsliga sicherlich häufiger findet als in der Regionalliga) "loslassen" kann. Die Verbandsliga ist ja inbesondere dazu da, dass unerfahrene Spieler/Mannschaften dort sich erstmal etablieren können.
Du solltest die Sache also vielleicht nochmal aus einer anderen Sichtweise sehen: Essen wurde nicht für zu schlecht für die Regionalliga befunden, sondern vielleicht wurde Münster einfach für zu gut - für zu "gefährlich" - für das Einstiegsniveau befunden? Ich sage nicht, dass es so ist, aber dass ein Verband hier die Fürsorge für schwache Spieler/Clubs trägt und deshalb solche Aspekte gerade bei Army/Expat-Teams in Betracht ziehen muss, solltest du dir nochmal durch den Kopf gehen lassen.
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Aw: Willkür in Nordrhein Westfalen vor 15 Jahren, 3 Monaten
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Ich möche da auch in zwei Punkten widersprechen:
1. Denke ich das Willkür das falsche Wort ist, denn ich gehe davon aus dass der entsprechende Verband sich das genau überlegt hat. (Etwaige Gründe hat gerry ja erläutert)
2. Der bezug auf NRW
Denn das "Problem", wenn man es denn so empfindet bezieht sich doch auf fast alle Ligen, zuletzt ja auch die 2. BL mit der Aufnahme von Luxemburg.
Ich persönlich finde die getroffenen Entscheidungen grundsätzlich vollkommen richtig, vorausgesetzt dass die Spielstärke der jeweiligen Teams richtig eingeschätzt wurde. Was nützt es schlieslich irgendwem wenn ein Team in der "falschen" Liga spielen muss...
Das Grundproblem ist für mich dabei aber die gegenwärtige Struktur der Ligen, die dringend einer Reform bedarf. (Führe das jetzt mal nicht weiter aus, das Thema gab es ja schon oft genug)
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Aw: Willkür in Nordrhein Westfalen vor 15 Jahren, 3 Monaten
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Im Prinzip halte ich die Entscheidung auch für richtig. Den vorgehenden Argumenten stimme ich zu.
Wir haben mit den Rhinos, Falcons und den Marauders nun 3 brit. Armeemannschaften in der RL NRW. Die werden wie bisher auch, diese Liga dominieren. Ich kann auch bestätigen, dass diese Mannschaften äußerst fair spielen. Nach meiner Einschätzung wird nur Düsseldorf in der Lage sein Paroli zu bieten. Aber wenn ich sehe, mit wieviel Spaß und Engagement unsere Leute in diese Spiele gehen, kann ich nur sagen die brit. Mannschaften tun uns gut und leisten einen erheblichen Betrag zur Entwicklung von Rugby in NRW.
Ich halte aber jetzt eine Grenze für erreicht. Mehr als 10 Mannschaften sollten nicht in der RL sein. Mit 3 Armeemannschaften (ein Drittel der Mannschaften)mache ich mir Sorgen über den Spielplan. In den letzten Jahren und auch schon in dieser Saison mußten Spiele wegen militärischer Übungen verlegt oder abgesagt werden. In der letzten Saison sind auch nicht alle Spiele ausgetragen worden. Eine Abschlußtabelle mit unterschiedlicher Anzahl von Spielen ist schlicht unerfreulich.
Der Landesverband muss sich Gedanken darüber machen, wie er mit künftigen Teilnahmewünschen umgeht.
Wir haben in den letzten Jahren erfreulich an Vereinen und Mitgliedern zugelegt, vielleicht muss auch die RL geteilt werden??
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Aw: Willkür in Nordrhein Westfalen vor 15 Jahren, 3 Monaten
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Ich halte in dieser Diskussion ein Kriterium für sehr wichtig, das hier genannt wurde: die Einschätzung der Spielstärke eines Vereins bzw. einer Mannschaft.
Eine Meisterschaft mit Kanterresultaten bringt wenig: Niemand ist stolz auf ein 96 - 0...na gut, vielleicht die Portugiesen bei der WM gegen die Kiwis wegen des einmaligen Erlebnisses. Aber beide Teams fahren mit einem schalen Geschmack nach Hause. Es hat eben kein "tight game" stattgefunden, kein spannendes, enges Spiel.
In diesem Zusammenhang ist es eben richtig, eine Mannschaft in eine gebührende Umgebung zu stellen. Richtiger, als in einer tieferen Liga die Gesundheit der Gegner zu gefährden und den stärkeren Spielern mangels echter Auseinandersetzung den Spaß zu nehmen.
Man sehe sich hierzu die Seiten über den "Geist des Spiels" an, wie sie von der IRB und von andern publiziert worden sind.
Dies überwiegt meines Erachtens die manchmal recht kleinlichen und, sehen wir dem ins Auge, recht chauvinistischen Versuche, die Ligen "national" zu halten mit Blick auf eine hypothetische Entwicklung deutscher, sprich selektionsfähiger Spieler.
Zum Rugby und besonders zum Amateurrugby gehört weltweit die Fluktuation, das momentane Zusammenspielen für manchmal sehr beschränkte Zeit. Und sicher gehören dazu auch die Armyteams, die immer für ein gewisses Niveau gut sind - und für eine gute Einstellung zum Spiel. Ebenso könnten dazu andere Expats- oder gar ethnische Teams gehören: die London Irish, die London Welsh, diese vielen Teams, die eben aus Expats zusammengestellt wurden und werden (im Amateurbereich, bei den Profis gilt das natürlich nicht mehr) - sogar die London Jewish... alles Beispiele für diese Tradition. Also die, sagen wir mal, Dortmunder Kiwis. Oder die Heilbronner Aussies. Oder der Stade Sarrois, der mit seinem Namen ja schon eine Anlehnung beabsichtig.
Oder eben Luxemburg.
Auch, wenn es ärgerlich ist, dass die Armyteams immer mal wieder Spiele ausfallen lassen müssen.
Hauptsache, es wird, wenn gespielt wird, auf gutem Niveau gespielt. Obwohl man natürlich dann noch wünschen könnte, dass diese Spiele auch stattfänden...
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honeypot@totalrugby.de
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