Ich schlage vor, wir lassen unsere Kieler Sportfreunde jetzt trainieren und spielen. Sieg oder Niederlage, Abstieg oder nicht, entscheiden sich schließlich auf dem Platz und nicht auf den PC-Tastaturen in irgendwelchen Studierzimmern. Ich beglückwünsche Kiel jedenfalls zu dem mutigen Schritt in die 2. BL und wünsche ihnen allen Erfolg.

Das eigentliche Thema hat MFreitag doch richtig benannt. Hier geht es um eine grobe und in dieser Weise kaum erwartete Unsportlichkeit der Berliner Vereine. Dabei mag man über den
RK 03, der die Teilnahme an einem Aufstiegsturnier als quasi
sportpädagodische Fingerübung deklariert, noch mehr oder weniger belustigt den Kopf schütteln. Den eigentlichen Skandal liefern aber der BRC und Siemensstadt.

Keiner der beiden Vereine hatte das Recht, am Aufstiegsturnier teilzunehmen. In der Regionalliga Ost nur zweit- und drittbeste Mannschaft aus Berlin, waren sie folglich nicht vom Berliner Verband nominiert worden. Die sogenannte Nominierung durch die LV Sachsen und Thüringen widersprach den für den Aufstieg in die 2. BL geltenden Regeln des DRV. So die eindeutige und unwidersprochene Rechtsauskunft des Vorsitzenden des Schiedsgerichts vor dem Plenum des Rugbytages
Heidelberg.

Wie ein Diskussionsteilnehmer hier schon berichtet hat, hätte Kiel angesichts der eindeutigen Rechtslage locker seinen Eilantrag auf dem DRT durchbringen können, der den BRC und Siemensstadt vom Aufstiegsturnier ausgeschlossen hätte, hat aber darauf verzichtet. Und warum so großzügig ? Weil der Vertreter des BRC vor dem Plenum und der Vertreter des BRV
privat versichert haben, erst jetzt habe man das Problem erkannt und man werde daher auch nicht teilnehmen. Es ist sicher nicht übertrieben, hier von Wortbruch zu reden.

Damit das klar ist: es gibt wohl niemanden, der nicht gerne gegen den BRC in der 2. BL spielt. Ob das deutsche Rugby aber eine derartige Unverfrorenheit und ein solch rücksichtsloses Missachten geltender Regeln braucht, sollte man sich in Berlin einmal fragen.

JMichau