Da gibt es auch auf anderen Leveln grosse Diskussionen drum. Im Prinzip gibts zwei mögliche Lösungen:
In Frankreich darf, wenn kein 1.Reihe-Spieler mehr auf der Bank ist, der verletzte 1.Reihe-Spieler rausgehen kann und man hat uncontested Scrums, er darf aber nicht ersetzt werden, man muss also mit nur 14 Mann weiterspielen. (Ist schon so oder soll bald kommen, das weiss ich leider nicht sicher - denke aber, das ist schon eingeführt, weiss aber nicht in welchen Ligen).
Ein alternativer Vorschlag ist, dass man die Bank vergrössert und man mindestens 3 oder 4 1.Reihe Spieler auf der Bank haben muss.
Allerdings gibt es gegen beide Modelle jeweils ein sehr gutes Gegenargument: Beim französischen Modell gilt, dass eine Mannschaft, die einen Spieler wirklich verliert, einen weiteren Nachteil erleidet. Das bedeutet aber, dass ein verletzter Spieler eventuell eine Verletzung versucht zu ignorieren und weiterspielt, um seiner Mannschaft nicht zu schaden - was es für Konsequenzen haben kann, wenn ein Prop eine Nackenverletzung ignoriert und etwa mit angebrochenem Wirbel oder beschädigter Bandscheibe sich zwingt weiterzuspielen, liegt auf der Hand. Die Regeln wurden gemacht, um der Sicherheit der Spieler Vorrang zu garantieren - alle Regeln, die Spieler dazu verleiten könnten, ihre Sicherheit zu ignorieren, sind deshalb abzulehnen.
Beim anderen Modell werden schlicht den unteren Ligen die 1.Reihe-Spieler ausgehen: Wenn ich pro Spiel nicht mehr 5 sonder etwa 7 1.Reihe-Spieler in meiner 22 brauche, muss ich mehr solche Spieler im Kader haben. Was mach ich also? Ich hole mehr 1.Reihe Spieler in den Kader. Ein Premiership Club wird also sich in der 2. Liga bedienen (und seiner Academy), um neue Bankdrücker zu holen. Deren alter Club muss nicht nur diese Spieler ersetzen, sondern ebenfalls mehr Props und Hooker in den Kader bringen und bedient sich wiederum eine Ebene tiefer, etc. etc.... mit dem Ergebnis das Grass Roots Rugby zu wenige 1.Reihe Spieler hat und entweder Spiele ausfallen oder aber in noch stärkerem Mase nicht geeignete/ausgebildete Spieler in der 1.Reihe aushelfen, was wiederum aus Sichtweise der Sicherheit kontraproduktiv ist.
Klar ist, dass Fake-Verletzungen ärgerlich und unsportlich sind. Da aber beide Alternativen Konsequenzen haben, die auch nicht gerade das Gelbe vom Ei sind, bin ich persönlich (zumindest noch) gegen neue Regeln - das Problem ist m.E. nach nicht gross genug als dass es diese Konsequenzen wert ist. Das IRB sieht es (noch) genauso - AFAIK beschätigen die sich noch nicht eingehender mit der Problematik.
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