Also die 11000 deutschen Mitglieder sind ja größtenteils inaktiv, ich würde die Anzahl der Aktiven in Deutschland auf 4000-5000 schätzen.
Was die Mentalität betrifft, so glaube ich nicht, dass Rugby in Deutschland unter einer "satten Lebenseinstellung" leidet, die es verhindert die letzten Reserven zu mobilisieren. Andere Sportarten haben ja auch keine Mentalitätsprobleme. Der sich zunehmend verbreitetende Hedonismus betrifft ja nicht nur das Rugby.
Das Grundproblem warum Deutschland nicht mithalten kann, liegt in der mangelnden Breite, wodurch die Konkurrenz ausbleibt. Und das schlechte Training auf dem mittleren und niedrigen Niveau. Der durchschnittliche Regionalligist macht ne bisschen Touch zu Aufwärmen, dann ne Kiwi-Cross, ne Tackelübung und am Ende wegen mangels an Spielern ne Spiel 8 gegen 8. Etwas übertrieben, aber so läuft es doch. Und in der 2. BuLi siehts unten genauso aus. Ob die Trainer schlecht ausgebildet sind will ich nicht sagen, aber Rugby ist halt schon ein bisschen mehr als nur "Kampf" oder nur hingehen und den Körper hinhalten. Und wenn man sich die Gedränge in Deutschland mal ansieht, dann tut mir schon beim Hinsehen der Rücken weh. Und als Spieler merkt man sehr schnell ob sich der Trainer ein paar Gedanken gemacht hat oder nur wieder Touch spielen lässt, und daraus resultiert die alte Weisheit "wie man trainiert so spielt man auch."
Das hat jetzt mit Twickenham nur wenig zu tun gehabt, aber ich wollte auch mal was dazu sagen