Ist die Frage, ob Nick Mallet wirklich 80 Minuten Pick-and-go spielen lassen will. Mit Bergamasco auf 9 und der Backrow Sole, Zanni und Parisse hat Italien 4 Mann auf dem Platz, die als Forwards extrem beweglich und verdammt schnell am Breakdown sind - England hingegen hat eine vergleichsweise langsame Kombination, die zwar Kraft hat, aber ihren italienischen Nummern hinterherlaufen (mit dem langsamen Easter auf 8 und dem gelernten Blindside Armitage auf 7). Ich kann mir also bestens vorstellen, dass die Italiener nicht allzu oft Pick-and-go spielen und in die Armitage-Easter-Haskell-Wand rennen werden, sondern versuchen werden, den Ball etwas weiter zu spielen, um dann dort auszunutzen dass ihre Hintermannschaft durch vier schnelle 3. Reihespieler schnelleren und bessern Support bekommt als das englische Mittelfeld durch ihre drei relativ langsamen Spieler. Hut ab vor Mallet, wenn er sich das traut (ich glaubs ja selber nicht, es ist nur meine Interpretation des Bergamasco-Experiments - vorallem weil Mallet den Plan schon letzte Woche herausposaunt hat und dabei ganz deutlich betont hat, dass er will, das Bergamaso stehts selber geht - klingt etwas nach Vorsicht Falle in meinen Ohren). Aber Not macht halt nicht nur erfinderisch sondern auch risikobereit, also warum nicht?
Englands Spiel wird wohl wenig berauschend werden: Mears bekommt als starker Einwerfer den Vorzug vor dem zumindest von der englischen Presse bevorzugten pysisch wirkungsvollerem Hartley, in Nick Kennedy steht der Lineout-Spezialist der Premiership in der zweiten Reihe und in Goode erhielt nach Floods Verletzung ein Flyhalf den Vorzug, der relativ wenig Angriffsflair hat, aber hervorragend aus der hand kickt (statt Cipriani, der genau hier zuletzt schwach und sogar ein Sicherheitsrisiko war). Also Kick zur Gasse gereiht an Kick zur Gasse.
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