@DRV_Presse/ Christian:

"Der Weg über die Öffentlichkeit mag manchmal schneller zum Weg führen. Aber ist er auch der bessere? Der Spieler hat sich inzwischen entschuldigt und die Anzeige wurde daraufhin zurückgezogen. Und nun kam die Bitte, seinen Namen aus dem Artikel, den Kommentaren und den Postings zu löschen. Sorry, aber was soll das bringen? Der Name ist inzwischen bekannt. Das wird sich durch einen Löschvorgang nicht ändern lassen. Ein anonymisierter Beitrag wäre insofern scheinbar doch die "bessere" Variante gewesen. Wie gesagt: Bei solchen Entscheidungen ist Emotionalität selten ein guter Ratgeber."

Lasse Dir garantiert sein, daß bei mir nur rationale Gründe für mein Vorgehen vorgelegen haben. Die Aktion war seit längerem in meinem Kopf und WIRD IN DER ZUKUNFT EBENSO WEITERGEFÜHRT WERDEN. Es kann nicht sein, daß dokumentierte Gewalttaten gegen Rugby-Spieler in Deutschland ungestraft bleiben und dafür werde ich mich weiter in der jetzt bekannten Art und Weise einsetzen. Auch gegen Spieler meines eigenen Vereines.

Ein anonymisierter Beitrag wäre nicht nur nicht die bessere Variante gewesen, sondern absolut nicht zweckdienlich.
Lediglich da diese Aktion das erste Mal durchgeführt wurde und da der betreffende Spieler sich glaubhaft dazu bekannt hat, daß seine Gewalttat total hirnverbrannt war, habe ich gebeten den Namen löschen zu lassen. Sicherlich ist jetzt in der gesamten Rugby-Szene bekannt das ER das war, das ist aber auch gut so, daß dies in den Köpfen so weiterlebt weil es ihm auf dem Platz deutlich mehr Disziplin abfordert.

Da die Aktion aber zum ersten Mal durchgeführt wurde, wollte ich nicht, dass der Spieler bei jedem googeln eines potentiellen Arbeitgebers oder ähnlichem sofort mit seiner Gewalttat erscheint. Deswegen macht ein löschen seines Namens aus dem Vorgang absolut Sinn.

biglie89 hat (leider) einen völlig richtigen Beitrag gebracht. Die Bundesliga-Schiedsrichter geben auch für Faustschläge und Tritte fast immer nur Verwarnungen und Gelbe Karten. Schon da muss einfach härter durchgegriffen werden.

Sonst hätte in diesem Fall der Spieler wohl gerade mal eine Zeitstrafe bekommen...

Um die Gewalt im Deutschen Rugby Sport einzudemmen, sollten vielleicht erst einmal kleine Schritte gemacht werden die sofort Wirkung zeigen. Meines Wissens nach gibt es keine Strafen für Gelbe Karten bzw. Gelb/Rote Karten.
Man könnte den Fussball mal als Vorbild heran ziehen und generell für eine bestimmte Anzahl an Gelbe Karten (Vorschlag 3 Stück) mind. 1 Spiel Sperre zu verhängen, wenn es sogar dreimal Gelb für das gleiche Vergehen gab, 2 Spiele Sperre.

Und bei Gelb/Roten Karten sofort 1 Spiel Sperre.

Mir ist aufgefallen, das es kaum Spiele ohne Karten gibt und da nur bei Roten Karten Strafen verhängt werden nehmen die Spieler Gelbe Karten ohne Nachzudenken hin.

Vielleicht können solche Sanktionen gegenüber Spielern der erste Schritt zu fairem
Rugby sein.

Uli Byszio schrieb:

QUOTE:
Lasse Dir garantiert sein, daß bei mir nur rationale Gründe für mein Vorgehen vorgelegen haben. Die Aktion war seit längerem in meinem Kopf und WIRD IN DER ZUKUNFT EBENSO WEITERGEFÜHRT WERDEN. Es kann nicht sein, daß dokumentierte Gewalttaten gegen Rugby-Spieler in Deutschland ungestraft bleiben und dafür werde ich mich weiter in der jetzt bekannten Art und Weise einsetzen. Auch gegen Spieler meines eigenen Vereines.

Ein anonymisierter Beitrag wäre nicht nur nicht die bessere Variante gewesen, sondern absolut nicht zweckdienlich.
Lediglich da diese Aktion das erste Mal durchgeführt wurde und da der betreffende Spieler sich glaubhaft dazu bekannt hat, daß seine Gewalttat total hirnverbrannt war, habe ich gebeten den Namen löschen zu lassen. Sicherlich ist jetzt in der gesamten Rugby-Szene bekannt das ER das war, das ist aber auch gut so, daß dies in den Köpfen so weiterlebt weil es ihm auf dem Platz deutlich mehr Disziplin abfordert.

Uli, vielen Dank für die ausführliche Antwort. Damit hast Du mir alle Fragen beantwortet. Ich kann Dein Handeln nun besser verstehen und finde es gut, dass Du Dich - nicht nur auf dem finanziellen Sektor - so für den Rugbysport in Deutschland einsetzt. Du hast Deine Beweggründe gehabt, die grundsätzlich in die richtige Richtung gehen. Auch wenn ich in Bezug auf die Ausführung teilweise anderer Meinung bin, finde ich die Idee, die Du verfolgst, gut. Vielleicht hat ja schon alleine die Diskussion zu einem Umdenken geführt. Damit wäre ja auch schon mal etwas erreicht.

@ DRV Presse

Ich stimme Dir vollkommen zu, dass die Gefahr besteht das viele solcher Eingaben mehr von Emotionalität als von Sachlichkeit bestimmt sind. Welcher Betreuer geht nicht an die Decke, wenn seine Spieler traktiert und keine direkten Strafen verhängt werden. Insoweit würde es tatsächlich Sinn machen - soweit eine Regelung gefunden wird - das Eingaben erst nach einer bestimmten Zeit, zum Beispiel frühestens nach 48h, also wenn sich die Gemüter wieder beruhigt haben, gemacht werden dürfen.

Was den Punkt Namensnennung und Anonymität angeht, ist es richtig, dass jetzt viele den Namen des BRC Spielers und sein Vergehen kennen. Allerdings wissen genauso viele Leute, dass er sich offiziell und öffentlich für sein Verhalten entschuldigt hat. Am Sonntag war dieser Spieler für mich nur ein Schläger, der es nicht verdient hatte auf dem Platz zu stehen. Heute ist er für mich ein Rugbyspieler, der Courage bewiesen und so in unsere Gemeinschaft zurückgefunden hat. Er hat die Veratwortung für sein Handeln übernommen, sich einsichtig gezeigt und - so Gott will - seine Einstellung für kommende Spiele grundlegend geändert. Das verdient unseren vollen Resepekt! Wie Uli Byszio bereits gesagt hat, gehört mehr Mut dazu sich hier hinzustellen und zu sagen, ja ich war`s und es tut mir leid, als jemandem in einem unbeobachteten Moment in die Fresse zu hauen.

Spieler, die diese Einsichtigkeit und Courage nicht an den Tag legen können oder wollen, gehören an den Pranger. Sie haben von uns keinen Respekt, sondern nur Verachtung verdient und sollen sich nicht noch im Schutz der Anonymität verstecken können.

DieNummerEins schrieb:

QUOTE:
biglie89 hat (leider) einen völlig richtigen Beitrag gebracht. Die Bundesliga-Schiedsrichter geben auch für Faustschläge und Tritte fast immer nur Verwarnungen und Gelbe Karten. Schon da muss einfach härter durchgegriffen werden.

das habe ich letztens auch beobachtet. Ein Spieler lag vollkommen frei neben einem offenen Gedränge, aus dem er meiner Erinnerung nach rausgezogen wurde. Was davor passiert ist oder auch nicht weiß ich nicht; zumidnest hatte ich nichts gesehen... Auf jeden Fall wurde der am Boden liegende mit der Picke mit voller Wucht brutal ins Kreuz getreten.
Schon als Kind wurde mir beigebracht, dass man vor allem niemandem ins Kreuz tritt weil das sehr schnell schwere bleibende Schäden verursachen kann. Aber es gab nur eine Gelbe! Da muss man sicher auch ansetzen. Trotzdem denke ich, dass in erster Linie Trainer und Kapitäne gefordert sind ihre Spieler zu "erziehen".