So, jetzt wo die Saison vorbei ist, würde ich gerne ein neues Thema anschneiden. Mit dem RK 03 zieht eine Mannschaft in die erste Liga ein, die von einem Spielertrainer geführt wird. Außerdem sieht es wohl auch beim BRC so aus, als würden sie nächste Saison von Spielertrainern gecoacht werden. Was haltet ihr davon? Ist das auf so hohem Niveau eine gute oder eine schelchte Sache?
Ich persönlich hatte bisher kaum Erfahrungen mit Spielertrainern, sehe aber einige Schwierigkeiten. Allerdings auch Vorteile. Spielertrainer sind natürlich näher am Geschehen auf dem Platz dran, können das "Feeling" der Mannschaft unmittelbar spüren. Das kann allerdings auch gleichzeitig von Nachteil sein. Der Überblick von außen geht verloren, man kann sich die Sache nicht mehr "objektiv" von der Seitenlinie anschauen. Und als Spieler auf dem Niveau muss man mit Emotion und Leidenschaft ans Spiel herangehen, sonst kann man nichst reißen. Da verliert man zwangsläufig die besonnene Übersicht, die man als Trainer braucht, oder nicht?
Außerdem sehe ich als Problem die Rolle des Kapitäns, der zum einen das Spiel auf dem Feld führen und zweitens als Vermittler zwischen Team und Trainer fungieren soll. Geht da nicht die Autorität des Kapitäns flöten, wenn es einen noch "höheren" auf dem Platz gibt?
Gibt es zur Zeit eigentlich internationale Top-Mannschaften, die einen Spielertrainer haben? Und wenn ja, wie läuft es da?
Es ist klar, dass Spielertrainer nur erfahrene Spieler werden können, aber ihre Rolle innerhalb der Mannschaft ändert sich dann doch auch. Ist es möglich, dass dann die Mannschaft dem Spielertrainer die nötige "Trainerautorität" entgegenbringt, wenn er zuvor noch "einer von ihnen" war?
Würde mich interessieren, was ihr davon haltet.

Meiner Meinung nach müsste ein Spielertrainer gleichzeitig auch der Kapitän sein, sonst hat das ganze Konzept keinen Sinn. Im Amateurbereich ist das eine durchaus vertretbare Lösung. Das einzige Problem sehe ich bei der Einschätzung der eigenen Leistung. Erkennt er selber, dass es in seiner Mannschaft vielleicht bessere auf seine Positionen gibt? Wenn ja, wird er auch handeln und sich selber auswechseln?

Stimmt, daran habe ich noch gar nicht gedacht. Wechselt er sich dann selbst aus? Da muss man schon einen besonderen Mannschaftssinn haben, um die eigenen schwähen klar zu sehen. Auch, dass es vielleicht Spieler gibt, mit denen man lieber zusammenspielt, weil der andere einen selber vielleicht ganz gut ergänzt, aber insgesamt für das Team nicht die beste Lösung ist, dürfte in dem Zusammenhang problematisch sein.
Ich stimme mit dir überein, dass es in niedrigeren Klassen kein großes Problem sein sollte. Da ist ein erfahrener Spieler eh meist einer der besten und hat auch genug Autorität, um die Aufgaben erledigen zu können. Allerdings sollten in höheren Klassen eh alle Spieler erfahren und gut sein. Beim RK weiß ich, dass der Spielertrainer und Kapitän zwei verschiedene Leute sind. Wie sie da ihre Bereiche aufteilen, weiß ich nicht. Scheint aber ja nicht so schlecht geklappt zu haben, immerhin haben sie gerade den Aufstieg in die erste Liga geschafft.

Also im internationalen bereich habe ich bisher nur gehört dass Serevi von Fiji in den Sevensturnieren immer Spielertrainer war zu seinen Zeiten .. ich meine Fiji ist ja mit die erfolgreichste 7er Mannschaft und ist noch ziemlich oft Weltmeister unter Serevi geworden .. ob das nun auch im 15 er anwendbar ist finde ich fraglich da 7er bei weitem übersichtlicher für spieler wie auch trainer ist ..

Bei 7er kann ich mir das auch besser vorstellen. Zumal Serevi ohne Zweifel über die nötige Erfahrung, Übersicht und Autoritätverfügt. Bei solchen Ausnahmeleuten ist das weniger ein Problem, denke ich.

Ich fände es gut, wenn einer hierzu was schreiben würde, der unter einem Spielertrainer spielt/gespielt hat.

Ich spiele in Bocholt und wir hatten bis vor kurzem einen Spielertrainer. Ich fands ziemlich chaotisch. So langasm läufts jetzt mit unserem neuen Trainer in etwas geregelteren Bahnen.

Benne