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Aw: Traditionen im Rugby und anderen Sportarten (1 Leser) (1) Gast
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THEMA: Aw: Traditionen im Rugby und anderen Sportarten
#7063
Marcel Klement (Benutzer)
Schüler
Beiträge: 24
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Aw: Traditionen im Rugby und anderen Sportarten vor 13 Jahren Karma: 0  
Sorry Christoph und Thorsten, eure Diskussion zu stören, aber um euch zu korrigieren: Die King Protea ist im Rugby kein Apartheids-Symbol, geschweige denn ein Symbol der Weißen - ganz im Gegenteil.

Vor deKlerk's Wandel gab es in Südafrika im Prinzip 3 Rugbynationalmannschaften: Die bekannteste hatte den Springbok auf dem Trikot und war (nur) fast zwingend Weißen vorbehalten (es gab schon während der Apartheit vereinzelt Nicht-Weiße im Bokke-Trikot). Die zweite, auch relativ regelmäßig spielende "Nationalmannschaft", waren die Panthers mit einem Leoparden als Symbol, die die Mannschaft der Schwarzen waren. Und die dritte, die relativ selten gespielt hat, waren die King Proteas mit, wie der Name vermuten lässt, der King Protea als Wappen auf dem Trikot, die aus Spielern bestanden, die das sind, was man in SA wohl "Cape Coloured" nennt. Hab dazu einen hochinteressanten Artikel gelesen, wo sich der Autor wundert, warum man, wenn man ein Symbol ersetzen will, dass für Rassentrennung im Sport steht, ausgerechnet ein anderes Symbol verwendeen will, dass für Rassentrennung in ein und demselben Sport steht.

Insgesamt ist das Thema "Politischer Einfluß" der einzige Bereich, wo das Rugby sich am Fussball ein Beispiel nehmen sollte: Die FIFA belegt mit brutalster Konsequenz jedes Land sofort mit einem Bann aus allen Wettbewerben, wenn die Politik sich einmischt. Eine Entscheidung, wie PdV auf Grund seiner Hautfarbe zum Trainer zu machen oder Rassen-Quoten zu verlangen, würde bei der FIFA niemals akzeptiert. Und weil das jeder weiß, traut sich auch kein Regime, sich mit der FIFA anzulegen - die Drohung reicht in 99% aller Fälle. Ausnahmen gibt es höchstens in Extremfällen wie Nordkorea oder Myanmar.
 
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#7064
Christoph ⠀⠀⠀ (Benutzer)
Nationalspieler
Beiträge: 597
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Aw: Traditionen im Rugby und anderen Sportarten vor 13 Jahren Karma: 10  
Die Proteas taucht ja auch auf anderen Kleidungsstücken auf. Nicht nur im Rugby.

Und während der Nazizeit trugen die deutschen Fußballer ein Hakenkreuz auf der Brust. Die jetzigen Trikots entsprechen denen vor Hitlers Wahl zum Kanzler. Die Farben hingegen stammen vom Königreich Preußen. Aus Tradition wurden sie aber nicht verändert. Wechselhaft ist stets nur das Ausweichtrikot gewesen. Manchmal grün (wegen dem DF, manchmal rot oder schwarz mit den jeweils anderen Farben der Flagge als Schmuckelemente.

Vor allem mit Bezug auf den Film Invictus frage ich mich jedenfalls, wieso nun Jahre nach Ende der Apartheid mit den Springboks so ein Kokolores betrieben wird.
 
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#7065
Christoph Ahaus (Benutzer)
Nationalspieler
Beiträge: 451
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Geschlecht: männlich Geburtstag: 1988-08-28
Aw: Traditionen im Rugby und anderen Sportarten vor 13 Jahren Karma: 16  
Marcel Klement schrieb:
QUOTE:
Hab dazu einen hochinteressanten Artikel gelesen, wo sich der Autor wundert, warum man, wenn man ein Symbol ersetzen will, dass für Rassentrennung im Sport steht, ausgerechnet ein anderes Symbol verwendeen will, dass für Rassentrennung in ein und demselben Sport steht.


Somit ist die Protea eben doch ein Symbol der Apartheid, da sie auch für die Rassentrennung stand, wie der Springbok.

Außerdem war die Protea sehr wohl auch ein Symbol der Weißen. Der Architekt der Apartheid und spätere Premierminister Hendrick Verwoerd hat sogar überlegt, die drei kleineren Flaggen in der Prinsenvlag durch einen Springbok, der von sechs Proteas umrandet wird, zu ersetzen.
 
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#7066
Matthias Hase (Benutzer)
Nationalspieler
Beiträge: 386
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Aw: Traditionen im Rugby und anderen Sportarten vor 13 Jahren Karma: 5  
ich denke mal, die südafrikaner brauchen unsere belehrungen nicht, kommen wir also wieder in heimische gefilde zurück ...

auf welche tradition(en) kann das dt rugby aufbauen, um in gegenwart und zukunft daraus ein erfolgreiches und bekanntes bild zu formen? bezieht sich das dann nur auf nationale/regionale identitäten oder gibt es auch international anknüpfungspunkte? wenn ich leuten erzähle, wie lange es den rugbysport in dt bereits gibt, schaue ich immer in verwunderte gesichter.

muss man im dt rugby evtl jetzt dami anfangen, identitäten aufzubauen. welchen spitznamen hat z.b. die dt xv? ist der bundesadler ein sinnvolles logo? gibt es dort evtl. vorschriften? denn mir fallen keine natis ein, die nicht mit dem adler auf der brust auflaufen.
 
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#7067
Uwe Diedrichs (Benutzer)
Nationalspieler
Beiträge: 1017
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u.die@hotmail.de
Aw: Traditionen im Rugby und anderen Sportarten vor 13 Jahren Karma: 31  
Mir ist bei der Trikotgestaltung für das Rugby Challenge Spiel aufgefallen, das aktuell der Bundesadler auf den Deutschen Trikots zu sehen ist.
Was mir gut gefällt, aber ziemlich ungewöhnlich ist da meist die Verbandslogos die Trikots der Nationalmannschaften zieren.
Es gab auch mal Trikots mit DRV Logo(?) zu sehen (Adler und schwarz, rot, goldene Rugbybälle), ein Logo was es offiziell gar nicht gibt (ist zumindest nicht bei den downloads auf der DRV Seite dabei).

Wie sah eigentlich das Abzeichen/Logo auf den Trikots in den frühen Jahren der DRV Nationalmannschaft aus, sofern es eins gab?
 
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#7068
Seb W. (Benutzer)
Bambini
Beiträge: 1
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Aw: Traditionen im Rugby und anderen Sportarten vor 13 Jahren Karma: 1  
Christoph Ahaus schrieb:
QUOTE:
Nenne mir bitte eine einzige wirklich ernstzunehmende Demokratie, die aktiv Einfluss auf den Spitznamen und der Trikotgestaltung einer Nationalmannschaft nimmt. Gegen so etwas ist selbst eine Frauenquote unendlich viel wichtiger.

Es geht außerdem nicht darum, dass das Thema vielen Leuten in einer Demokratie egal ist, sondern, dass eine demokratische Regierung sich in solchen Sachen einfach nicht einzumischen hat.


Ich weiß nicht wie aktuell diese Diskussion momentan noch ist aber in Deutschland, das definitiv eine ernstzunehmende Demokratie ist gibt es Einfluss durch das Bundesinnenministerium: http://www.sueddeutsche.de/o5h38E/258546/Nur-der-nackte-Vogel.html
 
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