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Aw: Rugby in Polen (0 Leser) 
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THEMA: Aw: Rugby in Polen
#5804
Christoph ⠀⠀⠀ (Benutzer)
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Aw: Rugby in Polen vor 14 Jahren Karma: 10  
Schon etwas länger her, aber trotzdem erwähnenswert und vielleicht zur Nachahmung empfohlen:

Der in der polnischen Ekstraliga aktive Rugbyverein KS Posnania Poznań hat vor einiger Zeit zur Aufbesserung seiner finanziellen Lage ein Hiphopkonzert unter dem Motto "Hiphop für Rugby" veranstaltet. Der Erlös aus dem Ticketverkauf ging vor allem in Richtung Equipmenterneuerung und Nachwuchsförderung.

18 Künstler aus der Umgebung von Posen konnte der Rugbyverein für das Projekt begeistern, welches gut ankam und ausverkauft war. Ein stadtweit platziertes Plakat gab es ebenfalls:

 
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#6257
Christoph ⠀⠀⠀ (Benutzer)
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Aw: Rugby in Polen vor 13 Jahren, 8 Monaten Karma: 10  
In Polen wurde kürzlich die erste Frau als Rugbytrainerin ausgebildet. Bisher wurden Frauenteams nur von Männern trainiert, mit Joanna Zjawiona aber wird sich das nun ändern. Die Polin spielt seit 2009 regelmäßig Rugby in Łódź beim Verein Atomówki BBRC.
 
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#6316
Christoph ⠀⠀⠀ (Benutzer)
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Aw: Rugby in Polen vor 13 Jahren, 7 Monaten Karma: 10  
Unter http://www.rugbypolska.pl/tiding,2034,world.html findet sich ein Videointerview mit Tomasz Putra, dem Cheftrainer der polnischen Rugbynationalmannschaft. Seit vier Jahren ist er nun auf diesem Posten und erzählt in dem Clip (leider nur auf Polnisch und ohne Untertitel ) von den Erfolgen und Herausforderungen seiner Truppe und des polnischen Verbandes, bzw. den Entwicklungen des Rugbysports in Polen generell. Alles insgesamt sehr positiv, vor allem die Zuschauer und Fans, aber auch die "Art" der Spieler betreffend. Rugby sei früher vor allem ein Sport für glatzköpfige Raufbolde gewesen, nun würden im überspitzten Sinne auch Akademiker das Ei jagen.

Interessant dürfte für uns aber vor allem seine Meinung zur "Rugbyelite" sein. So äußert Putra u. a. in dem Interview, dass die etablierten und großen Rugbyverbände die kleinen Aufsteiger nicht wirklich fördern würden, auch wenn sie Anderes behaupten. So gäbe es etwa auch keine Möglichkeit an den Einnahmen verschiedener internationaler Rugbyevents zumindest einen kleinen Betrag mit zu verdienen, obwohl das "Six Nations" oder die Weltmeisterschaft im polnischen Fernsehen gesendet werden und viele Zuschauer erreichen, die gezwungen sind die original Werbeeinblendungen der Sponsoren zu konsumieren. Nicht förderlich findet er zudem, dass man gezwungen ist, die Pflichtspiele des ENC parallel zum "Six Nations" auszutragen, also in einer Zeit, in der zumindest in Ländern wie Polen, Tschechien oder Moldawien noch richtiger Winter und damit für Rugby problematische Verhältnisse vorzufinden sind. Dies sei vor allem in Bezug auf Zuschauerzahlen in den Stadien wichtig, so Putra. An kalten Winterabenden oder bei Schneefall würden in die Stadien leider nur wenige neue Rugbyinteressierte kommen.

Er fühlt sich ein wenig vom IRB und den großen Verbänden behandelt, als sei Rugby in Polen ein etablierter Sport und als müsse dort keine Überzeugungsarbeit geleistet werden, den Sport erst einmal richtig zu etablieren. Zu viel würde manchmal gefordert, gleichzeitig gäbe es aber keine Möglichkeit bei passendem spielerischen Erfolg irgendwann wirklich mit den "Großen" zusammen zu spielen. Schließlichen sei das "Six Nations" ein geschlossener Club für die europäische Elite und man selbst sei dazu "verdammt" mit immer den gleichen Nationalmannschaften zu spielen, was auf Dauer keine große Herausforderung sei.
 
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#6317
Christoph ⠀⠀⠀ (Benutzer)
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Aw: Rugby in Polen vor 13 Jahren, 7 Monaten Karma: 10  
Noch ein etwas anderer Nachtrag.

Das letzte Spiel Polens gegen die Niederlande fand in einem Fußballstadion in Krakau statt. Anwesend waren rund 4.000 Zuschauer.

Damit beweist der polnische Verband trotz des nun seit letztem Jahr fertig gestellten, eigenen Rugbystadions in Gdingen an der Ostsee, dass die Länderspiele vor allem auch dazu genutzt werden können, neue Fans zu gewinnen. Auch kommende Spiele sollen in verschiedenen Großstädten Polens stattfinden.

Nun hofft man, dass nach 2012 für besondere Spiele auch das in Warschau derzeit im Bau befindliche Nationalstadion eine Option für Rugby in Polen werden könnte.




Dieses ist ein rein für Ballsport ausgerichtetes Stadion. Neben Fußball und verschiedenen Events kommen nur andere Mannschaftssportarten, wie z. B. Rugby, dafür in Frage. Da aber beide Profifußballvereine Warschaus eigene moderne Stadien besitzen, wird man nach 2012 (dann findet nämlich in Polen die UEFA-EM statt), nach Möglichkeiten suchen, das riesige und teure Bauwerk mit Terminen auszulasten.

Sollten irgendwann dort Rugbyspiele stattfinden, wäre das sicherlich von Vorteil für den polnischen Verband.

Hier übrigens Fotos vom Rugbystadion "Narodowy Stadion Rugby" in Gdingen, welches dem dortigen Rugbyverein "Arka Gdynia" und dem polnischen Verband gehört: http://www.arkarugby.pl/stadion.html
 
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#6319
Matthias Hase (Benutzer)
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Aw: Rugby in Polen vor 13 Jahren, 7 Monaten Karma: 5  
den gang in veschiedene großstädte oder ballungsräume finde ich gut. nur so kann man versuchen, rugby in der fläche populär zu machen. es ist zwar ein finanzielles risiko. aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. und das bisherige system hat ja nun über jahrzehnte nicht den erhofften (hat man was erhofft?) erfolg gebracht. also muss man in dt. mal neue wege gehen.
 
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Ich komme nicht in die Hölle, der Teufel hat Angst vor mir
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#6321
Christoph ⠀⠀⠀ (Benutzer)
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Aw: Rugby in Polen vor 13 Jahren, 7 Monaten Karma: 10  
Noch ein kleiner Nachtrag zum Artikel und Video unter http://www.totalrugby.de/content/view/3800/36/ und zur Rolle des IRB.

Der Weltverband glänzt in Polen nicht gerade durch starke Präsenz. Die jeweiligen Verbände von Sportarten, wie American Football oder Baseball sind da viel aktiver und greifen den polnischen Vereinen unter die Arme. Im Rugby sind Polens Aktive hingegen auf sich allein gestellt.

Ein Problem ist auch immer noch das Equipment, welches in Polen für den einzelnen Rugger deutlich schwieriger zu besorgen ist und dadurch teurer ausfällt, als in Deutschland, wo man mehr Anbieter hat oder die Entfernung und dadurch die Lieferkosten der Hersteller aus Großbritannien und Frankreich geringer sind.

Probleme hatte der polnische Rugbyverband PZR zudem im vergangenen Jahr mit seinem Ausstatter, einem irischen Unternehmen. Dieses meldete Konkurs an und man blieb auf seinen Kosten ohne die nötige Ware sitzen. Nun hat man einen jungen polnischen Hersteller gefunden, der Rugbyequipment vor Ort produziert.

Die Kosten sind aber immer noch ein kritischer Faktor im polnischen Rugby. Diese werden nur teilweise durch Sponsoring aufgefangen (obwohl in Polen für Alles immer Dutzende Sponsoren gefunden werden können und "Patronage" weit verbreitet ist), denn Großinvestoren und Gönner, die etwa das Rugby in Russland voran getrieben haben, gibt es in Polen wie auch in Deutschland nicht. In Polen arbeitet man daher eher langsam, aber solide Schritt für Schritt an seinem Erfolg. So zumindest meine Einschätzung.
 
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