Auf sowas wie den hab ich schon lang gewartet!

Kein Wunder kommen wir nicht vom Fleck. Zumindest ist das Projekt German Rugby-TV schon mal ein sehr richtiger Ansatz um aus diesem Teufelskreis auszubrechen!

Also nur mal kurz was zum DSF: Der heutige Eigentümer des DSF ist u.a. aus der Pleitefirma EM.TV hervorgagangen. Die haben einfach keine Kohle für nix, selbst dort würde man bestimmt lieber Sport zeigen als alle 10 Minuten Werbung unterbrochen von albernen Spielshows und C-Ware.
Aber das DSF ist ja nicht das Thema Was mit bei dem Artikel gut gefallen hat steht auf Seite 14 "Es führt jedoch kein Weg an der Respektierung der Zuschauerinteressen vorbei, wenn man im Fernsehen präsent sein möchte." Und diese Interessen kann man nur sehr schwer durch Öffentlichkeitsarbeit befriedigen, sondern nur durch Kontakt mit dem Sport, sprich mehr Spieler/Vereine gewinnen. Derzeit ist Rugby halt eine Randsportart und wenn eine TV-Präsenz automatisch zu einem Boom an Aktiven führen würde, dann gäbe es in Deutschland bald nur noch Ski-Springer (Beispiel aus dem Artikel zu einer erfolgreichen TV-Präsenz einer Randsportart) und FuBa.

@kingcarlos: der potentiell größte Markt in Westeuropa für Rugby ist und bleibt England, klar hat Deutschland mehr Einwohner, aber England die 60fache (!!!!) Anzahl an Aktiven.

Rugby ist in der Tat nicht schwer zu verstehen. Aber wenn du dich mal heute in einem Linienbus umschaust, wieviele Leute (vorallem junge) lesen da noch ne Zeitung/Buch oder was für die Schule/Lehre/Uni. Da holt jeder sofort sein Handy raus und fummelt irgandwas rum. Und warum? Weils einfacher und bequemer ist, es blinkt und piept, etc. rafft einfach jeder.
Das soll jetzt auch nicht kulturpessimistisch sein (ich glaube es war früher nicht anders), aber die Freizeitgestaltung ist doch zunehmend individualisiert, weil man dort weniger Verpflichtungen hat. Ein kleines Gedankenexperiment: Du hast einen Studenten, der Rugby an der Uni kennengelernt hat, dann hat er nach 2 Jahren keinen Bock mehr und du sagt "Hey was ist los? Du lässt hier auch Freunde im Stich" Dann sagt er "Mir doch egal, kenn ich doch eh kaum". Jetzt hast du einen Spieler, der seit 15/20 Jahren spielt, und der sagt er hat keinen Bock mehr, dem kannst du noch ins Gewissen reden und warum? Weil er "nur" Rugby kennt, seit dem er denken kann, die Leute kennt und halt Rugby denkt.

@mongo: Das Problem ist, dass German Rugby TV größtenteils nur die interessierten Cracks erreicht.

Donzilli: Ich schrieb deswegen potenziell größter Markt (allgemein) . Es geht nicht um einen schnellen Boom, sondern darum, dass die Leute bemerken, dass es Rugby gibt. Viele Aktive hier können es sich anscheinend nicht vorstellen, aber in Deutschland gibt es viele Gebiete in denen man die Sportart Rugby faktisch gar nicht kennt. Außerdem muss es nicht das DSF sein, von mir aus auch Eurosport (Eurosport2 zeigt schon Rugby).

Beim Skispringen vergisst du, dass es nie eine Massensportart werden kann (zu starke Spezialisierung, Wintersport) und es nur sehr wenige Vereine gibt, die sich praktisch nur auf zwei Regionen verteilen.

Ein bis zwei Turniere jährlich würden ja schon reichen.

am Beispiel Snooker (was übrigens ein Hochleistungssport ist!)kann man immerhin lernen, daß es ausgesprochen gut funktioniert, während des Spiels - im Text oder mit Untertiteln - zu einer konkreten Spielsituation die Regeln und auch taktische Finessen zu erklären.
Wäre mal interessant, ob dies beim Rugby auch gehen könnte!

leider hast du recht kingcarlos mit den Gebieten, in denen keiner weis was Rugby ist.

Mein prinzipieller Punkt ist:

Das größte Medium ist der Mensch (nicht auf der Esoterikschine gemeint ). Ein Kind das Rugby spielt bringt für die Verbreitung (aktive über Freunde, passive über Eltern/Großeltern/Tante/etc) vielmehr als einer der es mal im TV gesehen hat. Also Jugendarbeit und Breitenförderung. Und das beste ist Jugendarbeit kostet (fast) kein Geld!