Momentan herrscht in der 1. Liga eine eklatante Wettbewerbsverzerrung.
Nun steigt mit Pforzheim eine weitere Retortenmannschaft auf.

Was soll das?
Da wäre der Rugbyverband gefragt.
Meines Erachtens könnte die Lösung nur lauten:
Sollen doch die Profis die Meisterschaft unter sich ausspielen, oder eine begrenzte Anzahl von Profis in jeder Mannschaft.

Es ist demotivierend, wenn Mannschaften unter Wert geschlagen werden, weil sie nicht so finanzkräftig sind und Zweitligameister sich scheuen aufzusteigen, weil die Pleite vorhersehbar ist. Das Beispiel Köln hat es doch gezeigt

Welche Profis? Ich sehe im dt. Rugby keine Profis auf dem Feld und keine professionellen Strukturen in den Klubs. Was ich sehe ist, dass in ein paar Vereinen, Handgelder gezahlt werden, Kost und Logis und vlt. ein Auto gestellt wird.

Definiere bitte Profi. Ein Student, der Rugby spielt und dafür einen Aufwandsentschädigung bekommt, ist für mich kein Profi. Auch nicht Spieler aus dem Ausland, die für ein paar Monate oder 2-3 Jahre hier spielen. Zumal Profitum auch Auswirkungen auf die Vereine bezüglich der Steuergesertzgebung, des Angestelltenverhältnisses etc. hätte.

Es gibt halt ein paar Vereine, hinter denen Mäzene stehen, die Geld in ihr Steckenpferd stecken. Haben die keine Lust mehr, dann ist es mit dem "Profitum" schnell vorbei. Daher kann man nicht von Profis sprechen, da es im dt. Rugby keine entsprechenden Strukturen gibt. Wenn es so wäre müssten entsprechende Nationalspieler ja auch immer für die Nationalmannschaft zur Verfügung stehen, da sie ja nix anderes machen, außer als Profi Rugby spielen (eine Art der Definition "Profi". Dem ist aber glaube ich nicht so ...

vertragsamateure trifft es wohl eher.

Seltsame Diskussion.

Für eine Profiliga benötigt man Profimannschaften bzw. Profivereine. Davon gibt es im deutschen Rugby keine.
Kein Verein bezahlt seine Spieler. Kann er als e.V. auch nicht so einfach.

Was wir haben ist nicht neu, das gab es bereits vor 10 und vor 20 Jahren. Neben den Vereinen gibt es Strukturen die Geld bereitstellen mit denen höherer Aufwandsentschädigungen bezahlt werden oder Arbeitsverträge vermittelt werden die mit teilweisen oder vollen Freistellungen zur Sportausübung verbunden sind.

Was vieleicht neu sein mag ist der Umfang. Also die Anzahl der Spieler in einzelnen Vereinen die derart unterstützt werden und vermutlich auch die Höhe der Unterstützung je Spieler.


Möglicherweise hat der HRK aber doch drei Sportprofis in seinem Team. Das sind die drei Sportsoldatinen in der Frauenmannschaft. Ich finde das gut, insbesondere das die anderen Teams diese zusätzliche Herausforderung ohne wenn und aber annehmen.

@ werner: richtig. damit wäre auch carstens einwand beantwortet.
Gehe nicht davon aus, dass Spieler in Dt. so viel Geld verdienen, dass sie ihren Lebensunterhalt damit komplett bestreiten können. Nicht umsonst gab/gibt es in FfM eine Rugby-WG. Ich vergleiche das System eher mit den in den Fußballigen unterhalb der dortigen 3. Liga. Dort werden auch Gelder bezahlt - ohne, dass man die Spieler oder den Vereinen Profitum vorhält.
Ich begrüße btw. diese Entwicklung, um "professioneller" im dt. Rugby zu werden. Dafür müssen aber auch die Strukturen in den Vereinen entsprechend angepasst werden.